Neonazi-Gruppe in Israel zerschlagen

(c) AP (Ariel Schalit)
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Hakenkreuz und Hitler-Gruß in Israel. Acht Mitglieder einer Neonazi-Gruppe wurden festgenommen, sie sind nicht-jüdische Immigranten aus der früheren Sowjetunion.

Die israelische Polizei hat acht Teenager aus der Stadt Petach Tikva unter dem Verdacht festgenommen, einer lokalen Neonazi-Gruppe anzugehören. Das meldete das israelische Internetportal "Ynet" am Sonntag unter Berufung auf die Behörden. Unter den Festgenommen ist auch der Anführer der Gruppe, der als "Nazi-Eli" ortsbekannte 19-jährige Eli Buanitov.

Buanitov wird verdächtigt, seine Kumpane zu brutalen Angriffen auf Passanten, vor allem auf Anhörige von Minderheiten wie Homosexuelle, ausländische Arbeiter und Obdachlose, aber auch auf Träger der jüdischen Kopfbedeckung Kippa angestiftet zu haben.

Vorbild: Neonazis im Ausland

Die Gruppe soll auch Kontakte zu Neonazis im Ausland unterhalten und sich diese zum Vorbild genommen zu haben. Laut Polizei trafen sich die Jugendlichen regelmäßig und begrüßten sich mit dem Hitler-Gruß.

Alle Mitglieder der Gruppe bis auf einen sind nicht-jüdische Immigranten aus der früheren Sowjetunion. Bei Hausdurchsuchungen in den Wohnungen der Verdächtigen wurden Neonazi-Material, Hakenkreuze und einschlägige Videos sichergestellt. Auf den Handys der Festgenommenen fanden sich Aufnahmen, die sie beim Hitler-Gruß und beim Zerreißen einer israelischen Fahne zeigten.

Anhänger sollten "weiße Rasse verteidigen"

Eine Überprüfung des E-Mail-Verkehrs erbrachte, dass Buanitov die Gruppenmitglieder aufforderte, den Hitler-Geburtstag zu feiern und die "weiße Rasse bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen". Mögliche Informanten geheimer Treffen sollten umgebracht werden.

Buanitov schrieb zudem, er werde immer Nazi bleiben, "bis alle getötet" seien. Er wolle keine Kinder bekommen, denn sein Großvater sei Halbjude gewesen, daher werde dieser "Abschaum" keine Nachfahren auch mit dem kleinsten Anteil jüdischen Blutes erhalten.

Die Ermittlungen gegen die Gruppe begannen vor einem Jahr, nachdem die Synagoge in Petach Tikva zweimal mit Nazi-Symbolen und antisemitischen Sprüchen besprüht worden war. Dabei fand sich neben Hakenkreuzen auch der Name der bei Neonazis populären deutschen Rockgruppe Rammstein. (APA)

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