Algerien: Attentäter war 15 Jahre alt

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Ein Schüler sprengte am Samstag sich und 30 weitere Personen in die Luft. Er soll sich nach dem irakischem Terrorführer Zarqawi benannt haben. Seine Mutter sagt, er wurde bedroht.

Ein Selbstmordanschlag im Norden Algeriens, bei dem am Samstag mindestens 30 Menschen getötet worden waren, ist nach algerischen Medienberichten von einem 15-jährigen Schüler verübt worden. Zeitungen veröffentlichten am Montag eine Erklärung von al-Qaida, der ein Foto von Nabil Belkacemi beigefügt war. Darauf posierte der Junge mit Kalaschnikow und breitem Grinsen für die Kamera.

Der Jugendliche komme aus einem Vorort der Hauptstadt Algier und habe den Kriegsnamen Abu Mussab al-Zarqawi nach dem getöteten jordanischen al-Qaida-Chef im Irak übernommen, hieß es den Berichten zufolge.

Mutter sprach von Todesdrohungen

Die Tageszeitung "Al-Watan" interviewte die Mutter des Schülers, die sagte, ihr Sohn sei seit zehn Tagen verschwunden gewesen. Er habe sie angerufen und zu ihr gesagt: "Mama, ich habe Angst, ich weiß nicht, wo ich bin. Ich möchte flüchten, aber ich habe Angst, dass sie Euch töten. Sie haben mir gedroht, dass Sie Euch etwas antun, wenn ich verschwinde."

Jugendliche rekrutiert und isoliert

Algerische Terrorismusexperten gehen davon aus, dass die Islamisten des nordafrikanischen Landes junge Menschen aus sozial schwachen Schichten rekrutieren und umgehend von der Außenwelt isolieren. Im Untergrund werden sie dann demzufolge von geistlichen Führern auf Selbstmordkommandos vorbereitet. (Ag/Red.)

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