755.000 Menschen für USA terrorverdächtig

EPA (Stefan Zaklin)
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Der US-Rechnungshof teilte am Mittwoch mit, dass diese gemeldeten Personen "bekannt oder ernsthaft verdächtig" sind, mit dem Terrorismus in Verbindung zu stehen.

Die Zahl der behördlich erfassten Namen von Terrorverdächtigen in den USA ist auf mehr als 755.000 Namen angestiegen. Bei den Registrierten auf der Überwachungsliste des US-Terrorabwehrzentrums handle es sich um "bekannte oder ernsthaft verdächtige" Personen mit Verbindungen zum Terrorismus, teilte der Rechnungshof der Regierung am Mittwoch in Washington mit.

Kurz nach Gründung 150.000 Namen

Kurz nach Gründung des Zentrums im Dezember 2001 habe die Liste lediglich 150.000 Namen umfasst. Die Zahl der Registrierten steige weiter an. Nach Angaben des GAO enthält die Liste zahlreiche Tarnnamen, weswegen viele Verdächtige mehrfach registriert seien. Die Gesamtzahl der Betroffenen werde auf etwa 300.000 geschätzt.

Ermittler spürten den Angaben zufolge seit 2003 etwa 53.000 der Erfassten auf. Dies habe zu Verhaftungen und Ausweisungen geführt, teilte der Rechnungshof weiter mit. In den meisten Fällen aber seien die Verdächtigen verhört und dann wieder freigelassen worden. Die Behörde berichtete auch von Pannen: Zahlreiche Registrierte seien bei der Einreise auf US-Flughäfen abgefangen worden. Eigentlich sollte die Liste des TSC bewirken, dass Registrierte im Ausland gar nicht erst Flugzeuge mit Ziel USA besteigen dürfen.

Reaktion auf den 11. September 2001

Das Terrorabwehrzentrum war in Reaktion auf die Anschläge vom 11. September 2001 gegründet worden, um eine zentrale Erfassungsstelle für die Namen von Terrorverdächtigen zu schaffen. Die Bürgerrechtsvereinigung ACLU warf dem Zentrum vor, mit seiner Arbeit übers Ziel hinauszuschießen. "Inwieweit können wir uns sicherer fühlen, wenn die Regierung derart viele Unschuldige als Verdächtige abstempelt? ", hieß es in einer Erklärung.

(APA)

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