Vor IAEO-Bericht bleibt Ahmadinejad unnachgiebig

Unmittelbar vor Abschluss eines neuen Iran-Berichts der Atombehörde IAEO zeigt sich der iranische Präsident Ahmadinejad unnachgiebig. Allen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates zum Trotz bekräftigte der Politiker am Mittwoch, sein Land werde die Urananreicherung in der Atomanlage von Natans "im industriellen Maßstab fortsetzen".

Mit Spannung erwarten Diplomaten bei der UNO in Wien inzwischen den Bericht über das iranische Atomprogramm von IAEA-Chef ElBaradei. Er wird möglicherweise an diesem Donnerstag oder Freitag an die Mitglieder des Weltsicherheitsrats und den IAEA-Gouverneursrat gehen. Der neue Bericht wird möglicherweise den Ausschlag geben, ob die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates und Deutschland neue Sanktionen gegen den Iran verhängen oder nicht.

Der Sicherheitsrat verlangt, dass der Iran die Urananreicherung stoppt. Das höchste UNO-Gremium fürchtet, Teheran könnte angereichertes Uran zum Bau von Atomwaffen missbrauchen. Derzeit wird im Sicherheitsrat um schärfere Sanktionen gegen Teheran gerungen.

Wie am Mittwoch in Wien bekannt wurde, hat der Iran der IAEO inzwischen mit über zweijähriger Verspätung ein 15-seitiges, bisher geheimes Dokument übergeben. Es beschreibt die Herstellung von speziellen Formen aus Uranmetall, die für die Produktion von Atomsprengköpfen benötigt werden.

Teheran hatte IAEO-Inspektoren ursprünglich erklärt, das Dokument über das Atomschmuggel-Netzwerk des pakistanischen Physikers Khan erhalten zu haben. Khan gilt als Begründer des pakistanischen Atomwaffenprogramms und hatte den Iran und Libyen in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit Gaszentrifugen zur Anreicherung von Uran beliefert.

Die IAEO hatte zwei Jahre lang vergeblich versucht, das Papier zu erhalten. Teheran erlaubte den Atominspektoren jedoch lediglich, das 15-seitige Dokument einzusehen. Es war ihnen aber verboten, die technischen Informationen zu kopieren oder Notizen davon zu machen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.