CIA-Flüge: Grönland verschärft Flughafenkontrollen

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Auf der autonomen Insel sollen CIA-Gefangenen-Transporte bei Zwischenlandungen als Privatflüge deklariert worden sein. Die US-Flieger mit mutmaßlichen Terroristen an Bord sind nicht nur auf der US-Basis Thule gelandet.

Das autonome, zu Dänemark gehörende Grönland verschärft nach dem Bekanntwerden neuer Einzelheiten zu über die Insel abgewickelten, mutmaßlichen Gefangenentransporten des US-Geheimdienstes CIA die Kontrolle seiner Flugplätze. Die "Außenministerin" der Autonomieregierung in Nuuk, Aleqa Hammond, wies am Dienstag die grönländische Luftfahrtbehörde GLV an, mit sofortiger Wirkung die Kontrollen im Flugverkehr zu verstärken.Insbesondere gelte die Weisung, künftig in Grönland landende zivile Flugzeuge in Hinblick auf transportierte Fracht und Passagiere schärfer zu kontrollieren, meldete der grönländische Rundfunk KNR auf seine Homepage. Vergangene Woche hatte der dänische Rundfunk berichtet, dass die CIA Grönland in einem wesentlich größeren Umfang als bisher bekannt als Drehscheibe für geheime Gefangenentransporte von angeblichen Terroristen benützt hat.

Entsprechende Dokumente gibt es insbesondere zu Landungen auf den beiden zivilen Flughäfen Narsarsuaq und Kangerlussuaq. Was sich auf der mythenumsponnenen US-Basis Thule abspielt, entzieht sich dagegen der Souveränität Dänemarks und somit auch den grönländischen Behörden.

Die dänische Regierung kündigte vergangene Woche an, die Vorwürfe erneut untersuchen zu lassen. In die Ermittlungen einbezogen werden sollen auch mögliche Verletzungen des dänischen und insbesondere des färöischen Luftraums durch geheime Transporte von Gefangenen durch gecharterte CIA-Flugzeuge. Die Angelegenheit sollte am Mittwoch im Parlament in Kopenhagen (Folketing) weiter diskutiert werden.

(APA)

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