Unternehmen: Grüne für verpflichtende Frauenquoten

Die Grünen machen sich für einen gesetzlich vorgeschriebenen Frauenanteil in Aufsichtsratsfunktionen stark. Die Wirtschaftsförderung für Unternehmen soll an Gleichstellungsziele gebunden werden.

Zu wenig weit gehen den Grünen die von der Regierung "vorsichtig angedachten" Maßnahmen, die mehr Frauen in Führungspositionen bringen sollen. Die Grüne Frauensprecherin Weinzinger fühlt sich durch eine aktuelle Studie bestätigt, wonach "Frau-sein Karrierehemmnis Nummer Eins" ist. Sie forderte einmal mehr, verpflichtende Frauenquoten in Aufsichtsratsfunktionen gesetzlich vorzuschreiben.

Nur durch verbindliche Quoten könne man "verkrustete Strukturen und alte Seilschaften" bekämpfen. "Wir haben genug qualifizierte Frauen", betonte Weinzinger, schließlich seien 53 Prozent der Uni-Absolventen in Österreich weiblich. Sie verwies auf das Beispiel Norwegen, wo eine 40 prozentige Frauenquote bei Aufsichtsratsfunktionen per Gesetz geregelt sei.

Außerdem verlangen die Grünen, dass die Wirtschaftsförderung für Unternehmen an Gleichstellungsziele gebunden wird. Ob Frauen Männern ausreichend gleichgestellt sind, könne man etwa an der Einkommensgerechtigkeit oder dem Frauenanteil in der Firma messen, meinte Weinzinger.

Mitschuld an den verkrusteten Strukturen ist für die Grüne auch die alte Regierung, die zumindest indirekt, das "konservative Frauenbild gefördert habe. "Eingeschränkt optimistisch" ist Weinzinger, dass sich dies nun unter der neuen Frauenministerin Bures ändert: "Ich bin eher skeptisch". Die SPÖ biete in der Frauenpolitik nur sehr "unverbindliches und wenig konkretes", außerdem seien alle Maßnahmen an "die Familie gekoppelt", für die Frauen alleine stünde anscheinend "kein Geld zur Verfügung". (APA)

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