Arigona weiter spurlos verschwunden

(c) APA (Rudi Brandstätter)
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Trotz intensiver Suche hat die Polizei noch immer keine Ahnung vom Verbleib der gesuchten 15-Jährigen und von etwaigen Helfern. Mit Video.

Auch fast zwei Wochen nach ihrem Verschwinden fehlt von der 15-jährigen Arigona jede Spur. Die bisherigen Ermittlungen hätten keine Ergebnisse gebracht, berichtete der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl. Man gehe lediglich Hinweisen nach, bisher seien aber keine verwertbaren Spuren eingegangen. Ob die Frage nach den Helfern des Mädchens tatsächlich geklärt werden kann, sollte Arigona demnächst auftauchen, wagte Lißl nicht zu prognostizieren. Auf jeden Fall sei wegen des Verdachts der Beihilfe zu unbefugtem Aufenthalt Anzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft erstattet worden.

Arigonas Videobotschaft

Der Menschenrechtssprecher der oberösterreichischen Grünen, Gunther Trübswasser, kritisierte in einer Presseaussendung, die Helfer Arigonas dürften nicht kriminalisiert werden. "Sie zu Gesetzesbrechern zu stempeln, ist unmoralisch und widerspricht jedem natürlichen Rechtsempfinden." Gewissensentscheidungen in Notsituationen seien - auch von der Exekutive - anzuerkennen, betonte Trübswasser.

"Dem Staat bisher mehr gebracht als gekostet"

Auch der ehemalige Arbeitgeber von Arigonas Eltern, Geflügelzüchter Wolfgang Miko, verteidigte die Zogajs am Dienstag. Das Ehepaar habe seit November 2003 "jede Minute, in der ihnen dies vom Gesetzgeber erlaubt wurde", in seiner Putenfarm gearbeitet. "Diese Leute haben dem Staat bisher mehr gebracht als gekostet", schrieb er in einem Leserbrief in der "Kronen Zeitung". Das Ehepaar habe in der Zeit insgesamt 90.000 Euro netto verdient und für seinen Lebensunterhalt in Österreich ausgegeben. "Fast 50.000 Euro wurden seit 2003 von uns an die Gebietskrankenkasse, das Finanzamt, die Gemeinde abgeführt", rechnete Miko vor.

Im Internet hat sich unter http://www.austria4arigona.at eine Plattform für all jene gebildet, "die sich für das Schicksal von Arigona interessieren und mit der Vorgangsweise der Behörden nicht einverstanden sind". Diskussionen seien auf der Website ganz bewusst nicht möglich, um "dem rechten Rand" keine Bühne zu bieten, erklärte Michael Obermeyr, Geschäftsführer der verantwortlichen Linzer Werbeagentur Reichl und Partner. Man habe weder zu Arigona selbst noch zu ihrer Familie Kontakt. "Ich wünsche dem Mädchen aber persönlich alles Gute", sagte Obermeyr.

Den Zustand jenes 18-jährigen Asylwerbers, der sich am Montag in Steyr ein Messer in den Bauch gerammt hat, bezeichnete die Polizei am Dienstag als stabil. Er sollte im Lauf des Tages befragt werden, erklärte ein Beamter im Gespräch mit der APA. Der Nigerianer, der seit 2005 in Österreich lebt und wegen eines negativen Asylverfahrens seine Abschiebung befürchtet, wollte Selbstmord begehen. (APA/Red.)

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