Ministerrat fixiert Aus für Licht am Tag

(c) APA (Günter R. Artinger)
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Zuckerbrot und Peitsche für die Autofahrer: Mit 1. Jänner 2008 ist Licht am Tag Geschichte. Dafür wird Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung empfindlich teurer. Das beschloss der Ministerrat am Mittwoch.

Die Regierung hat Licht am Tag nun endgültig wieder abgeschafft: Im Ministerrat am Mittwoch beschloss das Kabinett eine Novelle des Kraftfahrgesetzes (KFG), wonach für die Autofahrer mit 1. Jänner 2008 keine Verpflichtung zum Scheinwerfer-Aufdrehen am Tag besteht. In der Novelle sind auch höhere Strafen für Handy am Steuer sowie die seit langem geforderte 1:1-Zählregel für Schulbusse.

Eine vom Epigus Institut erstellte Studie und die zusätzliche CO2-Belastung bei Fahren mit Licht am Tag haben für Verkehrsminister Werner Faymann (SPÖ) den Ausschlag zur Abschaffung gegeben, meinte er in einer Aussendung: "Die Studie von Prof. Pfleger ist zu dem Ergebnis gekommen ist, dass es keinen Sicherheitsgewinn durch Fahren mit Licht am Tag gibt. Im Gegenteil. Einspurige Verkehrsteilnehmer und besonders Fußgänger wurden dadurch schlechter wahrgenommen."

Faymann für serienmäßiges Taglicht

Faymann will sich auch in der EU für die Einführung eines serienmäßigen Tagfahrlichts stark machen. Dieses sei um einiges schwächer als Abblendlicht, wodurch es keine Blendwirkung gebe und weniger Treibstoff verbraucht wird.

Für Handy-Sünder, die ohne Freisprecheinrichtung am Steuer telefonieren, wird es künftig teurer: Statt wie bisher mit 25 Euro wird mit Jahreswechsel mit 50 Euro gestraft. Damit ist die erste der drei Verschärfungen, die Faymann mit Innenminister Günther Platter angekündigt hat, beschlossen. Die neuen Regelungen für Alkohol am Steuer und Geschwindigkeitsübertretungen sind vergangene Woche in Begutachtung gegangen. Auch die Debatte um die Sitzplätze in Schulbussen nimmt ein Ende: Ab 1. September 2008 ist für jedes Kind im Schulbus ein Platz vorzusehen, wie ebenfalls im KFG steht. Experten hatten dies schon seit langem gefordert.

Das Aus für Licht am Tag wurde von den Interessensvertretungen mehrheitlich begrüßt. ARBÖ, ÖAMTC und Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeigten sich in Aussendungen zufrieden. Begrüßt wurde, dass jene Autofahrer, die ihr Fahrzeug technisch so aufgerüstet haben, dass sich das Licht beim Starten automatisch einschaltet, nicht wieder rückbauen müssen. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky bezeichnete es als erfreulich, dass dem Verkehrsminister ein Licht aufgegangen sei. Licht am Tag habe von Anfang an ausschließlich negative Eigenschaften gehabt. (APA/Red.)

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