Missethon über Burkas: „Regt mich wirklich auf“

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ÖVP-Generalsekretär will kulturelle „Grundhaltungen verteidigen“.

WIEN (mon). „Es kann nicht sein, dass Österreich von manchen Frauen nur durch die Sehschlitze einer Burka betrachtet wird. Das will ich nicht, und das regt mich wirklich auf.“ ÖVP-Generalsekretär Hannes Missethon gibt im Zusammenhang mit dem Islam in einem „Presse“-Gespräch starke Töne von sich: Es müsse möglich sein, den Islam „in unserer Kultur“ kritisch zu hinterfragen. „Wir müssen unsere Grundhaltungen verteidigen.“

In Zusammenhang mit den Burkas kritisiert Missethon auch das Schweigen heimischer Feministinnen. In Deutschland, siehe Alice Schwarzer, sei das nicht so. Alles dürfe man nicht tolerieren.

Mit Skepsis betrachtet Missethon auch die Gebetshäuser und deren Imame sowie den islamischen Religionsunterricht in Österreich. So gebe es in dessen Lehrplan einen Passus, der das Lehren der „islamischen Staatsordnung“ vorschreibt. (Hierzulande sind Staat und Kirchen getrennt.) Darauf hatte schon ÖVP-Obmann Wilhelm Molterer am vergangenen Sonntag in der ORF-Pressestunde hingewiesen, und Anas Shakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, hat auch schon darauf reagiert: Dieser Lehrinhalt werde nicht angewandt und sei schon alt, sagte er.

In der ÖVP erarbeiten derzeit Innenminister Günther Platter und Staatssekretärin Christine Marek ein Integrationspapier, das nächsten Freitag dem Bundesparteivorstand vorgestellt werden soll.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.11.2007)

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