Tennis-Masters: Erst im Finale endete der Traum

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Julian Knowle und Partner Simon Aspelin waren gegen Knowles/Nestor chancenlos. 2007 brachte für den Vorarlberger dennoch ein Vielzahl an Höhepunkten.

SHANGHAI (red). Der krönende Abschluss einer überragenden Saison blieb Julian Knowle verwehrt. Der Vorarlberger unterlag im Doppel-Finale des Masters mit seinem schwedischen Partner Simon Aspelin dem als Nummer eins gesetzten Duo Mark Knowles/Daniel Nestor (Bah/Kan) glatt mit 2:6, 3:6. Bereits in der Gruppenphase hatten Aspelin/Knowle (Nr. 3 des Turniers) gegen die Topfavoriten eine Zweisatz-Niederlage kassiert. Für Knowles/Nestor, die künftig getrennte Wege gehen, war der erstmalige Masters-Triumph der bereits 40. gemeinsame Turniersieg. Sie dürfen sich nebenbei über ein Preisgeld in Höhe von 205.000 Dollar freuen, Knowle und Aspelin müssen sich hingegen mit der Hälfte trösten.

Ständig unter Druck

„Wir hatten einen schlechten Start, haben gleich ein Break kassiert und danach nie ins Spiel gefunden“, resümierte Knowle nach der Niederlage doch ein wenig enttäuscht, „sie haben nichts zugelassen, wir waren ständig unter Druck.“ Fairer Nachsatz: „Sie waren in allen Belangen besser und haben das Turnier verdient gewonnen. Vielleicht war es sogar ihr bestes Spiel in diesem Jahr.“ Dieser Meinung schloss sich Triumphator Daniel Nestor an, der im Finale sowohl als Auf- als auch als Rückschläger brillierte. Der 35-Jährige kassierte als einziger Spieler kein Break. „Wir haben ein großartiges, unglaubliches Match gespielt. Alles hat heute gepasst – vom Service bis zum Return“, meinte der 35-jährige Kanadier. Genau so stellt man sich vor, eine Saison zu beenden.“

Mit der Niederlage gegen Knowles/Nestor endete für Österreichs ersten Teilnehmer an einem Doppel-Masters die Saison so, wie sie in der ersten Jänner-Woche begonnen hatte. Damals hatte der in Wien lebende Vorarlberger beim ATP-Turnier in Doha in Runde eins gegen das Spitzenduo 4:6, 4:6 verloren – noch an der Seite von Jürgen Melzer, mit dem es spätestens bei den Olympischen Spielen in Peking zu einer Reunion kommen wird. Mit Aspelin holte Knowle danach insgesamt vier Turniersiege (Pörtschach, Halle, Baastad und als Höhepunkt die US-Open). Mittlerweile hält der 33-Jährige bei insgesamt elf Titeln. Bei der Wahl zu „Österreichs Sportler des Jahres“ wurde er Vierter, in der Weltrangliste wird er mit heutigem Tage als Fünfter das bislang beste Doppel-Ranking seiner Karriere verzeichnen. Und auch die Kassa stimmte im Jahr 2007: Knowle verdiente exakt 313.480 Euro an Preisgeldern. Das entspricht einem Drittel seines Karriere-Preisgeldes seit 1993.

ZUR PERSON

Julian Knowle (* 29. April 1974 in Lauterach) ist der erste Österreicher, der sich für das Doppel-Masters qualifizieren konnte. 2007 verzeichnete er seine bislang beste Saison. Mit dem Schweden Simon Aspelin konnte er insgesamt vier Turniersiege verzeichnen – darunter die US-Open. Im Einzel tritt der Linkshänder nicht mehr an. Sein höchstes Ranking war Nr. 86.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.11.2007)

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