2007: Beschwerden über Handy-Dienste nehmen zu

Für dieses Jahr wird mit einem 10-Prozent-Anstieg der Beschwerden über mobile Dienste gerechnet. Für Streitfälle sorgen Mehrwert-SMS und mobiles Internet.

Die Telekom-Regulierungsbehörde RTR erwartet heuer einen Anstieg der Streitschlichtungsverfahren zwischen Telekomanbietern und Endkunden um rund 10 Prozent. Besonders die Beschwerden über Mehrwert-SMS und mobile Internetzugänge legen kräftig zu.

2006 verzeichnete die RTR hingegen insgesamt einen Rückgang der Streitfälle. Stark rückläufig waren insbesondere die Beschwerden über Dialer, also die ungewollte Einwahl in kostenpflichtige Telefonnummern oder Internetseiten.

Gab es 2005 noch 3.646 Streitschlichtungsfälle, waren es im Vorjahr nur mehr 2.852. Für heuer werden gut 3.000 Fälle erwartet. Als Grund für die geringeren Unstimmigkeiten im Jahr 2006 nennt RTR-Chef Georg Serentschy auch die steigende Kulanz der Unternehmen, die im harten Wettbewerb ungern Kunden verlieren.

Bei zwei Telekombetreibern gab es aber 2006 eine starke Zunahme der Beschwerden: T-Mobile (die in diesem Jahr tele.ring übernahm) und Tele2UTA.

Mobile Datenkarten und Roaming

Das Ansteigen der Beschwerden bei den seit einigen Monaten boomenden mobilen Datenkarten führt Serentschy auch auf die Unerfahrenheit der Nutzer zurück.

Oft würde vergessen, dass im Ausland weit saftigere Tarife gelten als im Inland und manchmal käme es auch dazu, dass sich die Datenkarten im österreichischen Grenzgebiet in ein ausländisches Netz einwählen. Weiters sei vielfach das Nutzungsverhalten nicht richtig bekannt, wodurch bei Datenpaketen das Downloadlimit überschritten wird, was richtig ins Geld geht.

So gab es im Vorjahr etwa den Fall, dass ein Datenkarten-Nutzer 9.500 Euro für die Überschreitung des Datenlimits hinblättern hätte sollen. Die Kulanzlösung lautete: Nachlass der Summe bei gleichzeitig rückwirkendem Umstieg auf einen teureren Datentarif.

Wie teuer Mehrwert-SMS werden können, musste eine Handynutzer anhand seiner 40.000-Euro-Rechnung feststellen. Das Verfahren läuft noch. Insgesamt gab es 2006 bei Mehrwert-SMS ein Beschwerdeplus von 30 Prozent.

Serentschy begrüßte am Mittwoch vor Journalisten die EU-Einigung auf reduzierte Roaming-Tarife und rechnet damit, dass die neuen Entgelte noch im Juni kommen. Aber Vorsicht: Nur wer von sich aus auf die reduzierten Tarife umstellt, hat davon auch noch was im Sommer. Die automatische Umstellung erfolgt nämlich erst nach den Sommerferien. (Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.