Vor zehn Jahren wurde Schaf Dolly - der weltweit erste Klon eines Säugetiers - der Öffentlichkeit vorgestellt und zierte weltweit die Titelseiten. Zuvor hatte das berühmteste Schaf der Welt sieben Monate lang ein fast normales Leben geführt.
Reuters (Jeff Mitchell)
Einem Forscherteam um Keith Campbell und Ian Wilmut (Bild) vom Roslin-Institut bei Edinburgh gelang es mit Dolly erstmals, aus der Zelle eines sechs Jahre alten Schafes per Kerntransfer ein genetisch identisches Säugetier zu klonen.
Reuters (Jeff Mitchell)
Biotechniker bezeichnen als Klonen die Produktion genetisch identischer Lebewesen mit biotechnischen Methoden. Dabei wird eine Eizelle entkernt und stattdessen das Erbmaterial einer Körperzelle eingesetzt. Aus dieser zusammengesetzten Zelle entsteht in einigen wenigen, besonders günstigen Fällen ein Embryo. Er kann einer Leihmutter eingepflanzt werden und zu einem vollständigen Tier heranwachsen. Das Schaf Dolly ist das berühmteste Beispiel.
Reuters (Ho New)
277 Embryonen hatten die Roslin-Forscher produziert. Nur einer reifte in einem Leihmutterschaf heran: Dolly. Das Lamm kam am 5. Juli 1996 zur Welt. Am 27. Februar 1997 wurde es der Öffentlichkeit vorgestellt. Im britischen Journal "Nature" berichten die Forscher über das gelungene Klonexperiment.
Reuters (Jeff Mitchell)
Im April 1998 wird auch Dolly erstmals Mutter: Sie bringt ihre Tochter Bonnie auf die Welt. Nach der normalen Geburt seien beide Tiere wohlauf, meldete das Institut. Der Vater sei ein walisischer Bergbock. In den folgenden Jahren stellt sich weiterer Nachwuchs ein, darunter im März 1999 Drillinge.
Reuters (Jeff Mitchell)
Nach Dolly setzt ein regelrechter Klon-Boom ein: Mehr als ein Dutzend verschiedene Nutz- und Wildtierarten wurden dabei auf die gleiche Weise kopiert. Bild: Schweine mit fluoriszierenden Klauen.
Reuters
2004 etwa klonte eine kalifornische Biotechnikfirma um 50.000 Dollar (40.000 Euro) erstmals ein Kätzchen - auf Bestellung. Zwei Jahre später stellte die Firma den Betrieb ein. Man habe keine Technologie gefunden, um das Klonen von Haustieren rentabel zu machen. Bild: Klon-Katzen "Baba Ganoush" starrt in den Spiegel. Dahinter ihr Zwilling "Tabouli".
AP (Ben Margot)
Das weltweit erste Klonpferd ein Haflinger kam 2003 in Italien zur Welt. Das erste deutsche geklonte Pferd wurde im Sommer vergangenen Jahres geboren. Französische Forscher hatten einen genetischen Zwilling des Hannoveranerwallachs "E.T." hergestellt, einem der erfolgreichsten Springpferde. Das "E.T. Cryozootech- Stallion" genannte Tier soll nicht in Wettkämpfen starten, sondern als Zuchthengst dienen. Bild: E.T. Cryozootech-Stallion, Cryozootech-Chef Eric Palmer und der österreichische Springreiter Hugo Simon
Reuters (Robert Pratta)
Noch eine Runde weiter drehten Forscher das Klonkarussell bei Rindern: Sie klonten einen geklonten Bullen erneut. Das Tier erfreute sich seinen Schöpfern von der Universität von Connecticut (USA) zufolge guter Gesundheit. Auch bei Mäusen gelang ein solches Klonen in Serie. Nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt war der Versuch, eine vom Aussterben bedrohte Rinderart zu klonen: Der Gaur-Ochse "Noah" starb im Jänner 2001 nur zwei Tage nach seiner Geburt. Bild: Klon-Kuh Victoria mit ihrem Klon Victorious
Reuters (Jamil Bittar)
Der erste geklonte Hund bekam den Namen "Snuppy", war die Kopie eines Afghanischen Windhundes und wurde im Sommer 2005 geboren. Produziert wurde der Welpe von der Gruppe des umstrittenen südkoreanischen Klonpioniers Hwang Woo Suk. Nach "Snuppy" haben die Forscher nach eigenen Angaben drei weitere Hunde geklont. Bild: Snuppy und sein DNA-Spender
Reuters (Ho New)
Dolly selbst sorgte nach einigen Jahren beschaulichen Daseins nochmals für Aufruhr: Als Fünfjährige leidet sie unter der Alterserkrankung Arthritis. Ein Jahr später, im Februar 2003, muss das Schaf wegen einer Lungenentzündung eingeschläfert werden.Damit währte das Leben der Kopie nur halb so lang wie ein durchschnittliches Schafleben. Sein früher Tod nährt die Vermutungen der Forscher, beim Klonen könne es zu Fehlern kommen.
Reuters (Jeff Mitchell)
Dolly wird ausgestopft und bleibt der Nachwelt als "Prunkstück" des Royal Museums in Edinburgh erhalten.
Reuters (Jeff Mitchell)
Zehn Jahre Klonschaf Dolly
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.