Roboter-Raupe als Mini-Herzchirurg

Mit bis zu 18 Zentimetern pro Minute krabbelt der Prototyp des HeartLanders an der Oberfläche des menschlichen Herzen.

Operationen am offenen Herzen könnten viel seltener nötig sein als bisher. Forscher an der Carnegie Mellon University haben eine Roboter-Raupe entwickelt, die Operationen am Herzen durchführen kann. Der kleine Roboter wird durch einen kleinen Schnitt am Brustbein in den Körper eingeführt und mit einem weiteren Schnitt durch den Herzbeutel an der Oberfläche des Herzens angebracht.

Prototyp des HeartLanders

Bewegt wird der HeartLander durch zwei Motoren, die an seiner Aussenseite angebracht sind. Vakuum- Saugknöpfe helfen der RoboRaupe sich am Herzen festzuhalten. Durch das Krümmen seiner beiden nur zehn Milimeter langen Teile, krabbelt der Roboter über das Herz und erreicht dabei Spitzengeschwindigkeiten von 18 Zentimetern pro Minute. Installierte Mini- Videokameras liefern den menschlichen Chirurgen die nötigen Bilder vom Inneren des Patienten. Über einen Joystick steuern die Mediziner den Metall-Wurm auch an die Stellen des Herzens, die bislang nicht erreichbar waren.

Raupe krabbelt über das schlagende Herz

Mit Hilfe des Roboters können Herz- Operationen ohne größere Eingriffe vorgenommen werden. Da die ferngesteuerte Raupe an der Oberfläche entlang krabbelt, könne das Herz auch ungestört weiter schlagen. Eventuell sei dadurch nicht mehr bei allen Herz- Operationen eine Vollnarkose notwendig, weil man den Brustkorb oder die Lunge nicht beeinträchtigen muss, um an das Herz zu gelangen

Erste Tests erfolgreich 

Der HeartLander wurde bereits an lebenden Schweinen erfolgreich getestet worden, wie New Scientist berichtet. Dabei wurden über einen Port von zwei Milimeter Durchmesser Elektroden von Herzschrittmachern am Herz befestigt und mittels einer Nadel Farbe in das Herz injiziert. Schäden am Herzen oder größere Blutungen seien nicht aufgetreten, sagen die Wissenschaftler. (Ag.)

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