Börsengang: "Heuschrecke" will 4 Milliarden Dollar einnehmen

Der Renditejäger Blackstone zapft den Kapitalmarkt an. Der Börsengang der traditionsreichen Beteiligungsgesellschaft soll ein Volumen von 4 Milliarden Dollar bringen.

Die traditionsreiche US-Beteiligungsgesellschaft Blackstone Group will an die New Yorker Börse gehen und dabei etwa 4 Milliarden Dollar (3 Mrd. Euro) einnehmen. In einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC erklärte das traditionsreiche Private-Equity-Haus Blackstone in der Nacht zum Freitag, bei der Neuemission sollten Anteile an mehreren Sparten des Unternehmens verkauft werden. Ziel sei es, neue Geldquellen zu erschließen und flexibler zu werden. Zudem ermögliche ein Börsengang auch neue finanzielle Anreize für die Angestellten.

Die Aktien des Unternehmens sollen an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet werden. Allerdings ließ Blackstone zunächst offen, wie viele Beteiligungen es verkaufen will oder wo der Preis dafür liegen könnte.

Die Blackstone-Aktionäre sollten nur begrenzte Stimmrechte erhalten und dürften auch die Partner und Verwaltungsratsmitglieder der Gesellschaft nicht wählen, betonte das Unternehmen.

Bereits seit einigen Tagen wird über den Börsengang der Beteiligungsgesellschaft spekuliert. Private-Equity-Häuser sammeln Kapital bei Investoren wie Pensionskassen oder Versicherern ein, kaufen damit Firmen und stoßen sie später wieder ab - meist mit Gewinn. Renditen von 30 Prozent und mehr pro Jahr sind dabei keine Seltenheit.

Auch bei Blackstone sind die Geschäfte im vergangenen Jahr gut gelaufen. Der Reingewinn sprang im Vergleich zum Vorjahr um 70  Prozent auf 2,27 Mrd. Dollar. Die Nettoeinnahmen aus dem Investmentgeschäft verbesserten sich von 5,14 Mrd. auf 7,59 Mrd. Dollar.

Das traditionsreiche Private-Equity-Haus steckt sein Geld unter anderem in Firmen, Immobilien und notleidende Kredite. Kürzlich zahlte Blackstone - einschließlich Schuldenübernahme - 39 Mrd. Dollar für die größte amerikanische Büroimmobilienfirma Equity Office Properties.

Bisher gibt es nur wenige Börsengänge von Finanzinvestoren oder ihren Fonds. So sammelte etwa Konkurrent Kohlberg Kravis Roberts (KKR) für einen Fonds im vergangenen Jahr 5 Mrd. Dollar an der Euronext ein. (Ag.)

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