Anklage: Chiquita verletzte Anti-Terror-Gesetz

Der Bananenproduzent Chiquita soll mehr als 1,7 Millionen Dollar Schutzgeld an die kolumbianische Terrorgruppe AUC bezahlt haben.

Der weltgrößte Bananenproduzent Chiquita zahlt wegen illegaler Schutzgeldzahlungen an paramilitärische links- und rechtsgerichtete Gruppen in Kolumbien eine Strafe von 25 Millionen Dollar (18,9 Mio. Euro). Das sieht ein Vergleich mit dem US-Justizministerium vor, das dem Unternehmen die Verletzung von Anti-Terrorgesetzen vorgeworfen hatte.

Nach Angaben des US-Justizministerium waren zwischen 1997 und 2004 mehr als 1,7 Millionen Dollar mit Kenntnis der Firmenzentrale in Cincinnati (US-Bundesstaat Ohio) an die berüchtigten "Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens" (AUC) geflossen. Die AUC hatten zuvor damit gedroht, Mitarbeitern und Eigentum des Unternehmens Schaden zuzufügen. Die US-Regierung hatte die berüchtigte paramilitärische Organisation AUC im Jahr 2001 als Terrorgruppe eingestuft. Finanzielle Geschäfte mit Terrorgruppen sind in den USA verboten.

Wie Chiquita am Mittwoch bekannt gab, waren die Zahlungen durch die ehemalige Bananenproduktions-Tochterfirma in Kolumbien geleistet worden. Sie seien erfolgt, um das Leben der Mitarbeiter zu schützen, erklärte Chiquita-Konzernchef Fernando Aguirre. Chiquita habe das Justizministerium 2003 freiwillig über die Zahlungen informiert und habe weiter bei der Untersuchung des Ministerium kooperiert, betonte die Gesellschaft.

Der Vergleich muss nach Angaben von Chiquita jetzt noch vom Bundesbezirksgericht in Washington genehmigt werden. Die Strafe solle in fünf Jahresraten gezahlt werden. Chiquita habe 2006 in Erwartung einer Vereinbarung bereits Rückstellungen für den vollen Betrag vorgenommen und erwarte keine operativen geschäftlichen Auswirkungen. Chiquita hat einen Jahresumsatz von 4,5 Milliarden Dollar und hat 25  000 Mitarbeiter in mehr als 70 Ländern. (Ag.)

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