Italien: Keine Comic-Helden mehr in Kinder-Werbespots

(c) ORF (Das Dschungelbuch 2: ORF1, MI, 15.08.2007, 09:50 UHR)
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22 Millionen Kinder in der EU gelten als übergewichtig. Italien verkündet das Ende für Mickey Mouse und Co. in Werbespots für ungesunde Dickmacher.

Jedes vierte Kind in Europa ist zu dick. Vor allem in Südeuropa ist die Fettleibigkeit weit verbreitet, weil die traditionelle mediterrane Ernährung von einer Kost mit viel Fett, Zucker und Salz verdrängt wird, erklärt die EU-Kommission. Italien sagt dem Babyspeck jetzt den Kampf an und beschränkt als ersten Schritt die Werbung.

Aus für Mickey-Mouse bei McDonalds

Großunternehmen wie Coca Cola, Pepsico, Unilever oder McDonald's dürfen in Italien künftig keine Trickfilm-Helden für Werbezwecke verwenden, um Kinder unter zwölf Jahren für ihre Produkte zu gewinnen.

Nur bei Produkten mit hohem Ernährungswert wird man in Italien Comic-Helden wie Mickey Mouse, Shrek, Disney-Prinzessinnen oder Winnie the Pooh weiterhin in der Werbung einsetzen können. Dickmacher müssen auf die Lieblinge der Kinder verzichten.

Werbung wirkt - auch bei Kindern

Eine EU-Studie ergab, dass 90 Prozent aller Befragten Werbung für das Ernährungsverhalten ihrer Kinder mit verantwortlich machen. Internationale Studien bestätigen diese Wahrnehmung. Der Beschluss in Italien wurde gefasst, nachdem eine Reihe an Studien gezeigt hatte, dass Fernsehwerbung für Lebensmittel Kinder dazu treibt, doppelt so viele Süßigkeiten zu essen wie gewöhnlich.

Schätzungen der EU zufolge sind in Europa derzeit 22 Millionen Kinder zu dick. Jährlich werden es 400.000 übergewichtige Kinder mehr. Weltweit sind 155 Millionen Kinder übergewichtig, 40 Millionen sogar fettleibig. (Ag./mac)

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