Kapitalaufstockung: Letzter Rettungsversuch für Alitalia

(c) epa (Daniel Dal Zennaro)
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Das Kabinett Prodi spielt bei der italienischen Staats-Airline Alitalia auf Zeit. Mit einer Kapitalaufstockung soll die marode Fluggesellschaft für Käufer interessant gemacht werden.

Einem Bericht der römischen Tageszeitung "La Repubblica" zufolge plant die italienische Regierung eine Kapitalaufstockung bei der staatlichen Fluggesellschaft Alitalia.

Damit will das Kabinett Prodi der kriselnden Fluglinie wieder auf die Beine helfen und sie für einen potentiellen Käufer attraktiv machen. Bisherige Versuche die Alitalia zu privatisieren sind gescheitert. Einzelheiten über die Operation soll der Aufsichtsrat unter der Leitung des Alitalia-Präsidenten Berardino Libonati am Mittwoch bekanntgeben.

"Rettungsplan" für ein paar Monate

Zuvor will noch der Alitalia-Aufsichtsrat einen Rettungsplan für die Airline diskutieren. Ziel ist, die Fluggesellschaft in den kommenden Monaten über Wasser zu halten. Das Management will unrentable Flugverbindungen streichen und durch günstigere Tarife mit Low Cost-Flügen stärker konkurrieren. Flugverbindungen zwischen Italien und den europäischen Hauptstädten sollen gefördert werden. Im Rahmen einer tiefgreifenden Neuorganisierung der Routen sollen auch die Verbindungen nach Nord- und Südamerika gestärkt werden.

Alitalia spielt auf Zeit

Die Neuorganisierung soll der Regierung Zeit geben, um mit möglichen Interessenten neue Verhandlungen für den Verkauf der Alitalia zu beginnen. Air France und Lufthansa haben vorerst einen Einstieg bei Alitalia ausgeschlossen, beobachten jedoch die Entwicklungen mit großem Interesse. Die private Fluggesellschaft Air One, die als letzter Bieter das Handtuch geworfen und somit die Alitalia-Privatisierung zum Scheitern verurteilt hat, schloss nicht aus, dass sie die Gespräche mit der Regierung neu aufnehmen könnten, sollte diese die Privatisierungsbedingungen ändern. (Ag.)

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