Jobwechsel: Greenspan berät die Deutsche Bank

(c) AP (Frank Franklin II)
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Ex-Chef der US-Notenbank Fed wird Berater. Aber wird man ihn verstehen?

New York (ag./pic). In den vergangenen Tagen ist der Aktienkurs der Deutschen Bank aufgrund des US-Hypothekenkrise ins Trudeln geraten. Nun stellt die Bank ihren neuen Konsulenten vor. Niemand geringerer als Alan Greenspan, langjähriger Chef der US-Notenbank Fed und einer der renommiertesten Finanzmarktexperten, wird die Deutsche Bank in Zukunft im Investmentbanking beraten. Dabei räumen Kritiker demselben Greenspan eine Mitschuld an der jetzigen Kreditmisere ein. Seine Politik der niedrigen Zinsen nach dem 11. September habe die Aktien- und Immobilienpreise getrieben.

Greenspan, der 18 Jahre lang Notenbank-Chef war, wird als „Senior Advisor“ im Investmentbanking der Bank tätig sein. In der Vermögensverwaltung berät er sie nicht. Denn in diesen Belangen arbeitet er für eine andere Firma: die Allianz-Tochter Pacific Investment Management.

„Sphinx der Fed“

Wie hoch sein Honorar ist, bleibt geheim. Der 81-Jährige wird der Bank seine „Analyse weltwirtschaftlicher Entwicklungen zur Verfügung stellen und ihr bei der Beratung ihrer Kunden helfen“.

Den Kunden wäre zu wünschen, dass Greenspan seine Ratschläge klarer formuliert als zu Notenbankzeiten. Damals wurde ihm der Spitzname „Sphinx der Fed“ angedichtet, da seine Analysen viel Spielraum ließen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.08.2007)

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