Bawag: Neues Logo und Optimismus

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Die Bawag gibt sich ein neues Logo und betont ihre – trotz Immokrise - hohe Liquidität.

Die nach dem Platzen der Immobilienblase entfachte US-Kreditkrise hat auf Europa übergegriffen. Gewinnwarnungen großer Banken häufen sich. Prominente Häuser wie Deutsche Bank oder zuletzt UBS müssen Fehler in der Kredit- und Bewertungspolitik einräumen und Spekulationsverluste abschreiben. Die seit Mai 2007 dem US-Hedgefonds Cerberus gehörende österreichische Bawag P.S.K. - nach einem gerichtsanhängigen Karibik-Spekulationsskandal vor eineinhalb Jahren mit Bundeshilfe vorm Zusammenbruch bewahrt - fühlt sich in der aktuellen internationalen Finanzmarktkrise aber vergleichsweise sicher, wie Bankchef Ewald Nowotny am Montag erkennen ließ. Liquiditätsstark

"Was derzeit auf den Geldmärkten besonders zählt, ist Liquidität. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir - wieder - eine sehr liquiditätsstarke Bank sind", sagte Nowotny bei der Pressekonferenz zum neuen Marktauftritt in der Zentral-Filiale in der Wiener Tuchlauben. Bis Ende 2008 werden die 158 österreichischen Bawag-Filialen und rund 1.300 P.S.K.-Filialen in den Postämtern auf neue Logos - mit roten bzw. gelben "Segeln" im Markenbild - umgestellt. Das neue Bawag-Logo wurde am Montag offiziell vorgestellt. Gleichartig adaptiert wird auch für die "P.S.K.-Bank" und "easybank". Immobilien- und Beteiligungsverkäufe

"Wir sind heute wieder Geber am Geldmarkt." Die Bank sei jetzt wertvoller als vor ein, zwei Jahren. Als "Krisengewinnler" bezeichnet Nowotny sein Haus zwar nicht. Aber die Bawag sei heute gut aufgestellt. Zu den Problemen der Branche, über ABS-Fonds im Subprime-Markt engagiert und daraus im gerade beendeten 3. Quartal zu teuren Wertberichtigungen gezwungen zu sein, meinte Nowotny heute nur, "dieses Problem haben wir nicht. Wir haben auch keine Zweckgesellschaften mehr". Aus dem Titel Finanzmarktturbulenzen sehe sich die Bank somit ebenso wenig gezwungen, ihre Jahrespläne zu revidieren, wie für den Fall, dass heuer nicht mehr ausreichend Verkaufserlöse aus dem Nicht-Bankenbereich fließen sollten. Nowotny sieht allerdings auf jeden Fall heuer noch Geld fließen aus Immobilien- und Beteiligungsverkäufen. Kernsparten stärken

Die "neue Bawag" stärke ihre Kernsparten - also das Privat- und KMU-Geschäft. Auch das Geschäft mit Betriebsräten und im Zahlungsverkehr mit der öffentlichen Hand will man sich nicht aus der Hand nehmen lassen. Was nicht zum Kerngeschäft gehört, wird tendenziell abgebaut. Wie berichtet sollte spätestens bis zum nächsten Bawag-Aufsichtsrat in etwa zwei Monaten auf dem Tisch liegen, wie weit die Bank beim eingeleiteten Verkauf von ATV, Bösendorfer oder Lotterien ist. Für einen der Verkaufskandidaten soll demnächst Nachricht zum Ergebnis der Partnersuche kommen. In der Branche wird auf ATV getippt. Für das 36-Prozent-Paket der Bawag an der Lotto-Gesellschaft interessieren sich auch die mit Vorkaufsrecht ausgestatteten Casinos Austria. Kolportiert wurde, dass die Casinos den Preis für das Paket eher bei 100 Mio. Euro sähen als weit darüber, andere Interessenten sollen 400 Millionen und mehr bieten wollen. Nowotny sagte heute, er "wüsste niemand, der von nur hundert Millionen gesprochen hätte". Finanzspritze

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