Finnlands Krankenschwestern drohen mit Massenkündigung

(c) ORF (Mr. Bean - Die Zeichentrickserie 'Die Krankenschwester / Der Unfall'. SENDUNG: ORF1, SA, 15.01.2005, 10:40 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung des ORF bei Urhebernennung. Foto:ORF/-. Andere Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der Abteilung ORF/GOEK-Photographie. Copyright:ORF-PHOTOGRAPHIE, Wuerzburggasse 30)
  • Drucken

Streik war gestern. Moderner Arbeitskampf heißt Synchron-Kündigung. 13.000 finnische Krankenschwestern wollen gleichzeitig kündigen, wenn ihre Tarifverhandlungen scheitern.

32.500 Schwestern und Pfleger arbeiten in Finnlands Spitälern. 13.000 von ihnen drohen jetzt damit, am selben Tag zu kündigen, wenn ihre Lohnforderungen nicht erfüllt werden, berichtet der "Spiegel Online".

Stichtag ist der 19. November. 13.000 Spitalsmitarbeiter haben sich schriftlich verpflichtet, an diesem Tag das Spital zu verlassen, wenn sich die Gewerkschaft in den Lohnverhandlungen nicht durchsetzen kann.

1400 Euro netto trotz Nachtschichten

Die Mobilisierung der Mitstreiter war nicht sonderlich schwer, erklärt die Krankenpflegegewerkschaft "Tehy". Kaum eine Schwester habe Angst, ihren Job nicht wiederzubekommen. Auch die Bevölkerung steht großteils hinter dem Aufstand des Pflegepersonals. Schließlich bekommt eine OP-Krankenschwester nach 20 Dienstjahren und trotz Nachtschichten gerade einmal 1400 Euro netto.

Harte Zeiten für die Krankenhausverwaltungen. Alleine in Helsinki hat ein Viertel aller Schwestern mit Kündigung gedroht. Die Spitäler warnen vor Unterversorgung und Chaos.

Schwestern fordern Wahlversprechen ein

Den ersten Schritt erwarten sich die Beteiligten von der erst im März dieses Jahres neu gewählte Mitte-rechts-Regierungskoalition unter dem liberalen Ministerpräsident Matti Vanhanen. Während des Wahlkampf hatte der konservative Koalitionspartner Vanhanens eine Lohnerhöhung von 540 Euro im Monat versprochen. Dieses Versprechen fordern die Krankenschwestern nun ein.

Der Staat versucht sich unterdessen als Vermittler zwischen den beiden Parteien. Die Verhandlungen dürften eher zäh verlaufen. Ein erstes Kompromissangebot will der staatliche Vermittler Juhani Samonius frühestens am fünften November präsentieren. Gerade zwei Wochen vor der geplanten Synchron-Kündigung der Krankenschwestern. (Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.