Iran bläst zum Sturm auf den Öl-Dollar

Wegen der Talfahrt des US-Dollars denken die OPEC-Staaten nach iranischen Angaben über eine Umschichtung ihrer Währungsreserven weg vom Dollar nach. Beim Gipfeltreffen der OPEC-Staaten in Saudi-Arabien hätten alle Teilnehmer "Interesse gezeigt", ihre Devisenreserven in eine "glaubwürdige, harte Währung umzuschichten", sagte der iranische Staatspräsident Ahmadinejad am Sonntag.

Die Auswirkungen des Dollarverfalls auf die Einnahmen der Förderländer will die OPEC nach iranischen Angaben in einem eigens zu schaffenden Komitee untersuchen. Dabei soll es um die Möglichkeit gehen, einen "Währungskorb" als Berechnungsgrundlage zusammenzustellen. Der Ölpreis war zuletzt in die Nähe der "magischen Marke" von 100 Dollar geklettert. Weil der Dollar aber immer stärker an Außenwert verliert, büßen die OPEC-Mitglieder einen Teil ihrer Einnahmen ein.

Vor der OPEC-Konferenz hatte Saudi-Arabien noch gewarnt, öffentliches Gerede über den Dollarverfall würde die US-Währung nur noch weiter schwächen. Das offizielle Abschlusskommuniqué des Gipfels ging denn auch nicht auf die Dollarschwäche ein. Der Sinkflug des Dollars könnte sich nach Ansicht von Beobachtern durch die jüngste Entwicklung bei der OPEC weiter beschleunigen. Parallel dazu könnte der Höhenflug des Euro weitergehen. Ein hoher Eurokurs verteuert die Ausfuhren aus dem Euroraum.

Ahmadinejad machte die US-Regierung für den Werteverfall des Dollars verantwortlich. "Sie bekommen unser Öl und geben uns ein wertloses Stück Papier", sagte er. "Wir alle wissen, dass der US-Dollar keinen ökonomischen Wert hat, der Grund dafür hat mit der Wirtschaftspolitik der US-Regierung zu tun."

(APA)

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