[*] TV-Kritik Millionenshow/Unter Verdacht (ORF) Armin, das strapazierte Ass

A
rmin ist ja momentan das Ass(inger) im Ärmel des ORF. Kein anderer darf gleich drei Mal die Woche blödeln, Fragen stellen und sich dumm stellen ("Also, dös hätt i jetz' net g'wusst"). Der natürliche Charme des Alpinflitzers, sein schulterklopfender Kärntner Schmäh und die krause Sogar-ich-weiß-nicht-alles-macht-aber-nix-Stirn sollen den Hauptabend retten. Die Frage ist nur: Wie lange noch? Wie oft kann man ein Ass ausspielen? Langsam stellen sich Ermattung und Zweifel ein. Ist es nicht zu viel verlangt, Montag, Freitag und Samstag die beste Sendezeit immer demselben zu widmen? Weniger wäre mehr. Derzeit kommt man ja gar nicht dazu, Assinger zu vermissen. Das ist wie mit Alkohol und Faschingskrapfen - bald sehnt man sich nach der Fastenzeit.

Nicht alle Stars haben das Glück einer so bevorzugten Behandlung. Freitag lief lange nach der "Millionenshow", im seherverschreckenden Spätabend, der durchtriebene, feine TV-Krimi "Unter Verdacht", in dem tolle Schauspieler eine intelligente Macht-und-Mord-Geschichte erzählen: Senta Berger als an der eigenen Erinnerung kränkelnde Ermittlerin, Rudolf Krause als krauser, aber loyaler Kommissar und Gerd Anthoff als skrupelloser Chef. Eine Wiederholung, stimmt. Auch die weiteren Folgen von "Unter Verdacht" werden freitags spät im ORF noch einmal gezeigt. Nur: Assinger lebt ja auch vom Déjà-vu.


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