Überdrüber auf der Dachterrasse

D
en Salzburgern scheint ja wenig zu hoch - die Kultur, die Koloraturen, die Kaffeehäuser. Ihre natürlichen 436 Meter überm Meeresspiegel sind ihnen jedenfalls zu nieder: In keiner anderen österreichischen Stadt kann, verhältnismäßig zur Größe natürlich, öfters auf Dachterrassen und Balkonen getrunken und gespeist werden als hier. Wobei der Gipfel dieses Höhendrangs natürlich das "M32"-Restaurant am Mönchsberg ist. Doch auch talwärts erhebt man sich gerne über die touristischen Ameisenströme: Sei es am schicken Dach des Hotel Stein. Dem lauschigen Austritt des Kunstverein-Cafés über der Salzach. Im genialen Frühstücks-Glaskobel des "All you need"-Hotels. Sei es am neu designten Demel-Balkon des ehemaligen Café Glockenspiel. Von der schwer konkurrierenden Sonnenterrasse des Tomaselli ganz zu schweigen. Eine wahre Hyper-Szene also, die sich hier von Dach zu Dach zuwinken kann.

Wem das jetzt zu schwindlig wird, der kann, von Wien kommend, vor Salzburg entweder einfach haltmachen. In Linz, wo das Lentos gerade Skulpturen aus der Sammlung zeigt und die Landesgalerie die indonesisch-australisch-holländische Künstlerin Fiona Tan vorstellt. Oder einfach weiterfahren. Nach Lienz, auf Schloss Bruck, wo neben Bildern von Lokal-Hero Albin Egger-Lienz zurzeit auch zeitgenössisch interveniert wird: Elke Maier und Georg Planer entführen mit Erdfiguren und zarten Fäden zum Mond ("Luna Vista") - im Park und, für den, der sich jetzt doch wieder nach Weitblick sehnt, im Bergfried.

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