Einbruch bei Belgiens Innenministerin - ein Warnsignal?

Einbruch bei Belgiens Innenministerin - ein Warnsignal?
Einbruch bei Belgiens Innenministerin - ein Warnsignal? EPA
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Der Dienstwagen von Innenministerin Joelle Milquet wurde gestohlen und später stehen gelassen. Die Tat könnte eine Warnung von Extremisten sein.

Normaler Diebstahl oder Warnsignal? Bei Belgiens Innenministerin Joelle Milquet ist am Wochenende eingebrochen worden - während die Politikerin und ihre Familie im selben Haus schliefen. Das berichtete die belgische Zeitung "De Morgen" am Montag. Die Staatsanwaltschaft ermittle nun, ob die Diebe womöglich die Verletzbarkeit der Politikerin demonstrieren wollten.

Mitgehen ließen die Diebe in der Nacht zum Samstag den mit Blaulicht ausgestatteten Dienstwagen, der in 100 Metern Entfernung geparkt stand. Ein Teil des Schlüsselbunds und ein Kärtchen mit der Aufschrift "Innenminister" tauchten noch am Samstagmorgen in der gleichen Straße auf, berichtet die Zeitung in ihrer Onlineausgabe.

Der gestohlene Dienst-Geländewagen wurde später am Tag darauf ausgerechnet in jener Brüsseler Straße gefunden, in der die Partei Milquets, die christsoziale CDH, ihren Sitz hat. Die Ermittler verfolgten deshalb zwei Thesen, berichtet "De Morgen" unter Berufung auf Quellen innerhalb der Staatsanwaltschaft.

Entweder sei der Diebstahl des Innenministerinnen-Gefährts reiner Zufall und die Übeltäter ließen den Wagen stehen, als sie bemerkten, wem das Diebesgut gehörte. Möglicherweise sei die Tat aber auch als Schuss vor den Bug gemeint: Milquet betreibt gemeinsam mit Justizministerin Annemie Turtelboom das Verbot extremistischer Organisationen, darunter der islamistischen Sharia4Belgium.

(Ag.)

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