ÖVP: "Kein Pardon" bei Fehlverhalten Rauch-Kallats

ÖVP:
ÖVP: "Kein Pardon" bei Fehlverhalten Rauch-KallatsAPA/ROLAND SCHLAGER
  • Drucken

Die ÖVP will eine rasche Aufklärung der Vorwürfe gegen Mensdorff-Pouilly und Rauch-Kallat. Die Causa sei "natürlich unangenehm".

"Das sind massive Vorwürfe", "das wirkt schwer" - so hat ÖVP-Obmann Michael Spindelegger am Dienstag die jüngsten Vorwürfe gegen die frühere ÖVP-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat und ihren Ehemann Alfons Mensdorff-Pouilly kommentiert. Sollte es sich tatsächlich um ein Fehlverhalten handeln, könne es "kein Pardon" geben.

Mensdorff-Pouilly soll laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "profil" 2006 auf der Payroll des deutschen Grippemasken-Herstellers Dräger gestanden haben. Zu dieser Zeit war seine Frau Gesundheitsministerin und wurden für Österreich im Rahmen des Pandemieplans gegen die Vogelgrippe Schutzmasken angeschafft. Beide wiesen die Vorwürfe zurück, Rauch-Kallat drohte mit Klagen gegen die Medien.

Rauch-Kallat habe gemeint, sie könne alles erklären, sagte Spindelegger. Darüber müssten die Medien dann auch berichten. Wenn es aber "was gibt", dann würden Konsequenzen drohen, kündigte der Parteichef an. Wie diese aussehen könnten, erklärte er nicht, sondern verwies auf den ÖVP-Verhaltenskodex.

Causa Mensdorff "natürlich unangenehm"

VP-Klubchef Karlheinz Kopf nannte die Causa "natürlich unangenehm". Eine Vorverurteilung sei aber auch "nicht richtig". Er forderte Rauch-Kallat und Mensdorff-Pouilly auf, in der Beschaffung der Grippemasken "rasch zur Aufklärung beizutragen".

Die Vorwürfe würden nicht die Partei per se betreffen, betonte Kopf. Aber: "Unangenehm ist es allemal". In letzter Zeit gebe es laufend Vorwürfe gegen Personen am Rande der Politik.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Die frühere VP-Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat
Politik

Grippemasken: Rauch-Kallat klagt gegen "profil"

Die Ex-VP-Ministerin bringt das Magazin und zwei Journalisten vor Gericht. Grund: Die Berichterstattung über ein Geschäft ihres Ministeriums. Dabei könnte auch Gatte Mensdorff-Pouilly profitiert haben, behauptet "profil".
RauchKallat stellt sich weiter
Innenpolitik

Rauch-Kallat stellt sich weiter hinter Mensdorff

Die ehemalige Gesundheitsministerin verteidigt auch die gefloppte Grippeschutzmasken-Aktion.
Frueherer Staatsanwalt leitet Prozess
Innenpolitik

Früherer Staatsanwalt leitet Prozess gegen Mensdorff

Richter Stefan Apostol, einst Staatsanwalt, führt den Mensdorff-Prozess. Prozessstart könnte im Herbst sein. Indes geht der Streit zwischen dem Magazin "Profil" und Maria Rauch-Kallat weiter.
Pizzicato

Maskenfall

Es kommt in den besten, auch gräflichen, Familien vor, dass sich Mann und Frau nach vielen Ehejahren nicht mehr viel zu sagen haben, sie aneinander vorbeireden und einander nicht zuhören. Das ist traurig, aber leider wahr.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.