Paszek nicht zu Olympia: ÖTV ist "geschockt"

Tamira Paszek
Tamira Paszek(c) REUTERS (SUZANNE PLUNKETT)
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Der internationale Tennisverband lässt die Österreicherin nicht nach London. Der ÖTV reagierte sauer. Leitgeb, der Manager von Paszek, will kämpfen.

Wien/Ag. Als der internationale Tennisverband die Liste der für Olympia zugelassenen Spieler veröffentlichte, fehlte darauf ein Name: Tamira Paszek. Der Grund: Österreichs Tennisdame Nummer eins war in den vergangenen vier Saisonen nur einmal statt zumindest zweimal für den Fed Cup zur Verfügung gestanden. Sie verfehlte damit die Minimalanforderungen. Der Österreichische Tennisverband (ÖTV) hatte zwar um eine Ausnahmegenehmigung angesucht, blitzte damit aber ab.

Der ÖTV reagierte sauer: „Der österreichische Tennisverband ist geschockt von der Entscheidung des ITF-Olympia-Komitees, die Nominierung von Tamira Paszek nicht anzuerkennen“, zeigte sich ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb fassungslos. „Wir haben in den vergangenen Monaten große Anstrengungen unternommen, um den Nachweis zu erbringen, dass Tamira im besten Verhältnis mit dem ÖTV steht. Dies haben wir der ITF auch klar kommuniziert.“

„Einen Linienball out gegeben“

Leitgeb, der auch Manager von Paszek ist, will für die Vorarlbergerin kämpfen: „Das ITF-Komitee hat damit ganz klar einen Linienball out gegeben. Tamira hat heuer Fed Cup für Österreich gespielt, war in der Vergangenheit verfügbar, ist aus unterschiedlichen Gründen aber nicht nominiert worden. Allein, dass der nationale Verband ihre Teilnahme in aller Konsequenz unterstützt, sollte der ITF als Dachorganisation genügen.“

Der ÖTV wandte sich am Mittwoch mit einem offiziellen Protestschreiben an die ITF, mit der Aufforderung, die Entscheidung zu überdenken bzw. zu revidieren. „Für Tamira, die jetzt gerade auf Rasen durch ihren Sieg in Eastbourne für ihre harte Arbeit belohnt wurde, ist es eine enorme Enttäuschung“, erklärte Leitgeb weiter. „Für den ÖTV und Österreich ist es eine genommene Medaillenchance.“ Das Österreichische Olympische Komitee stellte am Mittwoch klar, dass man hinter dem Protest stehe.

Nach aktuellem Stand werden nur Jürgen Melzer sowie im Doppel Melzer mit Alexander Peya im Olympiaturnier von 28. Juli bis 5. August in Wimbledon für Österreich antreten. Melzer fühlt sich dort schon recht wohl: Der Niederösterreicher gewann am Mittwoch in der ersten Runde gegen den Schweizer Stanislas Wawrinka mit 3:6, 7:6(2), 2:6, 6:4, 8:6. Das Spiel war am Vortag im fünften Satz wegen Regens abgebrochen worden. Melzer trifft nun auf den Slowaken Lukas Lacko.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.06.2012)

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