Der Industriellenverband Confindustria rechnet mit einem BIP-Rückgang von 2,4 Prozent. Treffen würde die Krise vor allem die junge Generation.
Italiens Industrielle sehen kein Ende der Rezession und warnen vor den Auswirkungen der Krise auf die italienische Wirtschaft. Im laufenden Jahr rechnen sie mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,4 Prozent, geht aus am Donnerstag veröffentlichte Prognosen des Industriellenverbands Confindustria hervor. Im Dezember war der Industrieverband noch von einem BIP-Rückgang von 1,6 Prozent ausgegangen.
"Die Wirtschaftsschäden der Krise können mit jenen eines Krieges verglichen werden. Betroffen sind die vitalsten Teile der italienischen Wirtschaft: Die Industrie und die jungen Generationen, von denen die Zukunft des Landes abhängt", hieß es im Confindustria-Bericht
Der Prognose des Industrieverbands zufolge wird Italien das Ziel verfehlen, bis Ende 2013 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Bis Ende 2013 werde das Defizit 1,6 Prozent betragen und nicht 0,1 Prozent, wie Confindustria noch in ihren Dezember-Prognosen vorgesehen hatte. Die Verschuldung werde Ende 2012 auf 125,7 Prozent und 2013 auf ein Rekordhoch von 125,8 Prozent steigen.
Verlust von 1,5 Millionen Jobs
Die Industriellen warnen vor den Auswirkungen der Krise auf die Beschäftigung. Im Zeitraum 2008-2013 sei mit dem Verlust von 1,5 Millionen Jobs zu rechnen. Bis Ende 2013 werde die Arbeitslosigkeit 11,8 Prozent betragen, geht aus den neuen Prognosen hervor. Die Industriellen gehen von einem Konsumrückgang von 2,8 Prozent im laufenden Jahr und von 0,8 Prozent 2013 aus. Im Zeitraum 2007 bis 2013 wird mit einem Konsumrückgang von insgesamt 4,5 Prozent gerechnet.
Die Industriellen warnen vor der Gefahr eines Austritt Italiens aus dem Euro-Raum. "Die Rückkehr zur Lira hätte für die Italiener enorme Kosten", hieß es im Bericht. Die Unternehmer zeigten sich zuversichtlich, dass der Euro-Raum einen Neubeginn finden werde. "Niemand wird den Euro-Raum verlassen", hieß es.
(Ag.)