Ex-Präsident Gbagbo, seinem früheren Regierungschef und mehreren Ministern werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Der Skandal um den früheren ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo weitet sich aus. In der Nacht auf Donnerstag sind weitere fünf seiner Vertrauensleute wegen Völkermords angeklagt worden. Es handle sich um Ex-Regierungschef Gilbert Aké N'Gbo, Ex-Präsidentenpartei-Chef Pascal Affi N'Guessan, General Brunot Dogbo Blé sowie die Ex-Minister Alcide Djédjé und Désiré Dallo, hieß es aus Justizkreisen in Abidjan. Ihnen werde zudem Untergrabung der Staatssicherheit oder Bereicherung vorgeworfen.
Die seit Ende Mai laufenden Anhörungen sollen noch bis Mitte Juli andauern. Insgesamt stehen rund zwanzig Gbagbo-Getreue vor Gericht. Einer der Anwälte der Angeklagten bezeichnete die Vorwürfe als "frei erfunden, ohne juristische Grundlage". Im Februar war bereits die ehemalige First Lady von Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste), Simone Gbagbo, wegen Völkermords angeklagt worden.
In der Elfenbeinküste gab es nach der Präsidentschaftswahl im November 2010 monatelange Unruhen, nachdem sich Gbagbo weigerte, die Macht an den Wahlsieger Alassane Ouattara abzugeben. Der Machtkampf, bei dem rund 3000 Menschen getötet wurden, endete im April 2011 mit der Festnahme Gbagbos. Im November wurde er als erster Ex-Staatschef an den IStGH überstellt. Ihm werden unter anderem Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
(APA/AFP)