Verschiebung der Zentralmatura beschlossen

Verschiebung Zentralmatura beschlossen
Verschiebung Zentralmatura beschlossen(c) APA (Robert Jaeger)
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Im Nationalrat stimmten nur die Grünen gegen den neuen Termin für die zentralisierte Reifeprüfung. Unterrichtsministerin Schmied verteidigte das "Toleranzjahr".

Die Verschiebung der Zentralmatura um ein Jahr ist jetzt fix. Gegen die Stimmen der Grünen hat der Nationalrat am Donnerstagnachmittag festgelegt, dass die neu gestaltete Reifeprüfung an den AHS nun erstmals 2014/2015 flächendeckend zum Einsatz kommt und an den BHS im Schuljahr 2015/2016 ihre Premiere feiert. Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) sprach von einem "Toleranzjahr im Interesse der Schulpartner".

Gegen die Verschiebung traten nur die Grünen auf, deren Bildungssprecher Harald Walser völliges Unverständnis für das Vorgehen der Ministerin zeigte. Denn noch vor vier Wochen habe Schmied betont, wie gut die Vorbereitung laufe. Nun werde aus heiterem Himmel die Matura sistiert, ärgerte sich der Grüne, der jene Schulen, die sich schon auf die zentrale Reifeprüfung vorbereitet haben, im Nachteil sieht.

Das wiederum konnten die anderen Parteien nicht nachvollziehen. VP-Bildungssprecher Werner Amon verwies darauf, dass die Zentralmatura ja ohnehin zum ursprünglich geplanten Datum in Kraft gesetzt werden könne, wenn die Schulpartner an den jeweiligen Standpunkten das wünschten. Der freiheitliche Bildungssprecher Walter Rosenkranz freute sich darüber, dass so die allgemein gewünschte Schulautonomie hier einmal wirklich gelebt werden könne.

Begrüßt wurde die Verschiebung auch vom BZÖ, wiewohl sich die Abgeordnete Ursula Haubner ärgerte, dass Schmied schon wieder eine neue Baustelle eröffnet habe. Sie hoffe nun, dass die Ministerin die Zeit für gezielte Information nütze, "damit unsere Schüler optimal vorbereitet sind".

"Gerechtere Reifeprüfung" wird kommen

Schmied selbst sprach von einem der größten Bildungsreform-Projekte, das sich gerade in Umsetzung befinde und auch eine gewaltige Umstellung für Lehrer bringe. Mit dem heutigen Beschluss werde ein zusätzliches Vorbereitungsjahr ermöglicht, am Gesetz, das eine gerechtere Reifeprüfung bringen werde, ändere sich aber nichts. Ähnlich Amon: "Man bekommt ein Jahr mehr Zeit, das ändert nichts am Faktum, dass das Gesetz wie von 2009 in Kraft bleibt - weil es ein gutes Gesetz ist."

Wirklich zentral ist eigentlich nur der Kern der Reifeprüfung: die am selben Tag in ganz Österreich stattfindende schriftliche Matura mit identen, zentral vorgegebenen Aufgabenstellungen. Dazu kommen noch eine vorwissenschaftliche Arbeit (VWA) bzw. Diplomarbeit sowie eine mündliche Prüfung.

Für den schriftlichen Teil können die Schüler zwischen drei oder vier Klausuren wählen. Verpflichtend sind an den AHS Deutsch (bzw. die Minderheitensprachen Slowenisch, Ungarisch oder Kroatisch), Mathematik und eine lebende Fremdsprache (Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch). Als vierte schriftliche Prüfung sind möglich: eine weitere Fremdsprache, Darstellende Geometrie, Physik oder Biologie. An den BHS müssen alle Schüler drei Klausuren aus den Gegenständen Deutsch, Englisch, angewandte Mathematik, lebende Fremdsprache oder Fachtheorie schreiben. Die jeweiligen Klassenlehrer beurteilen die Arbeiten anhand eines standardisierten Rasters.

(APA)

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