Uni-Finanzierung: Rektoren sehen Staat in der Pflicht

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Die Gelder von Sponsoren, Spenden von Absolventen und Studiengebühren reichten nicht, um die Uni-Finanzierung zu sichern. Finanzierung der Universitäten sei immer noch Hauptaufgabe des Staates.

Wien/J.n. „Die finanziellen Probleme der Unis lassen sich durch Studiengebühren und Sponsorengelder lindern, aber nicht lösen“, sagt Heinrich Schmidinger, der Vorsitzende der Universitätenkonferenz im Gespräch mit der „Presse“. Damit reagiert er auf die Forderung von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP): Universitäten sollten versuchen, vermehrt Sponsoren und private Financiers zu gewinnen.

Die Finanzierung der Universitäten sei immer noch Hauptaufgabe des Staates. Das Ziel, die Ausgaben für den Hochschulsektor bis zum Jahr 2020 auf zwei Prozent zu steigern, liege demnach vor allen in der Hand der Regierung. Töchterles Forderung, den Anteil der privaten Ausgaben am Hochschulbudget zu steigern, stützt sich auf eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Wifo. Diese zeigt, dass der private Anteil in Österreich vergleichsweise gering ist. Demnach werden hierzulande nur elf Prozent der Ausgaben privat finanziert. Im EU-Schnitt sind es 22 Prozent, im OECD-Schnitt sogar 31.

Die Unis seien durchaus daran interessiert und bemüht, Drittmittel einzuwerben, so Schmidinger. Eine einfache Aufgabe sei das aber nicht. Denn auch wenn mehr Sponsoren gefunden und Absolventen zur finanziellen Unterstützung gewonnen werden können, werde das nicht in einem Ausmaß passieren, das die Uni-Finanzierung auf sichere Beine stelle. Das gilt auch für das Einheben von Studiengebühren. Diese würden den Unis zwar helfen. Gebühren von 500 Euro im Semester seien für wesentliche Verbesserungen aber zu wenig.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2012)

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