Uwe Scheuch forderte im März Kärntens Wirtschaftskammerpräsidenten zum Rücktritt auf.
[WIEN/PÖ] Manchmal ist Politik wie ein Bumerang. Wobei der am vergangenen Freitag gelandet sein könnte. Da wurde Kärntens Vizelandeshauptmann Uwe Scheuch – nicht rechtskräftig – wegen verbotener Geschenkannahme in einer Staatsbürgerschaftssache um einen Russen zu sieben Monaten bedingt und einer Strafe verurteilt. Einen Rücktritt schließt er aus.
Ein Blick ins Archiv zeigt freilich: Scheuch war nicht immer so zögerlich – etwa, als es um Kärntens Wirtschaftskammerpräsidenten Franz Pacher ging. Im März fragte ihn der FPK-Chef via Aussendung: „Was haben Sie mit der Einbürgerung von Russen zu tun? So gibt es mehrere Stellungnahmen der WK-Kärnten, die maßgeblich für das Ergebnis solcher Verfahren gewesen sind.“ Pacher solle daher „besser heute als morgen“ zurücktreten, so Scheuch.
Dass Pacher in Staatsbürgerschaftsgeschäfte verwickelt wäre, ist bisher nicht bewiesen. Im Fall Scheuchs darf man auf das finale Urteil der Justiz gespannt sein.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.07.2012)