Atom-Streit: USA schicken Minenräumfahrzeuge

AtomStreit schicken Minenraeumfahrzeuge
AtomStreit schicken Minenraeumfahrzeuge(c) EPA/ALI HAIDER
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Die USA weiten ihre Sanktionen gegen den Iran aus - und bereiten sich auf eine drohende Blockade der Straße von Hormus im Persischen Golf vor.

Im Streit um eine mögliche Blockade der Straße von Hormus durch den Iran haben die Vereinigten Staaten mehrere dutzend kleine Minenräumfahrzeuge im Persischen Golf in Stellung gebracht. Die ferngesteuerten Geräte vom Typ Sea Fox könnten iranische Unterwasserminen ausfindig machen und zerstören, sagte ein Angehöriger der US-Marine am Donnerstag und bestätigte damit einen Bericht der Zeitung "Los Angeles Times".

Den Angaben der US-Marine zufolge werden die Minenräumfahrzeuge im Wirkungsbereich der fünften Flotte eingesetzt, die im Golfemirat Bahrain stationiert ist. Nach Angaben des deutschen Herstellers Atlas Elektronik sind die etwas mehr als einen Meter langen Geräte mit einer Unterwasser-Kamera und einem Sonar-Ortungsgerät ausgestattet und können von Minenjagdbooten aus über ein Glasfaserkabel gesteuert werden. Sie haben eine Reichweite von 1000 Metern.

Bereits Anfang Juli hatte die US-Marine Minenräumboote und zusätzliche Kampfflugzeuge in den Persischen Golf verlegt, nachdem der Iran im Falle weiterer Sanktionen mit einer kompletten Blockade der Straße von Hormus gedroht hatte. Zum 1. Juli trat als verschärfte Strafmaßnahme im Atomstreit ein Ölembargo der Europäischen Union gegen den Iran in Kraft. Iranischen Medienberichten zufolge wollen Parlamentarier ein Gesetz auf den Weg bringen, das Öltransporte nach Europa durch die Straße von Hormus verbietet.

Die Meerenge ist mit einer Breite von gerade einmal 50 Kilometern an der schmalsten Stelle das Nadelöhr des Ölhandels. Durch den strategisch wichtigen Wasserweg zwischen dem Persischen Golf und dem Golf von Oman laufen rund 35 Prozent des per Schiff abgewickelten Ölhandels weltweit. Zahlreiche Golfstaaten sind vom Ölexport über diese Seestraße abhängig.

Sanktionen ausgeweitet

Die US-Regierung hat zudem am Donnerstag in einem vorwiegend symbolischen Schritt ihre Sanktionen gegen mehr als 50 iranische Firmen und Institutionen verschärft, die am umstrittenen Atomprogramm des Landes beteiligt sein sollen. Wie das US-Finanzministerium mitteilte, betreffen die Maßnahmen vor allem Staatsfirmen, die mit den Streitkräften und den Revolutionsgarden verbunden sind. Demnach wird das Vermögen der Firmen in den USA eingefroren und Geschäfte mit ihnen werden fortan unter Strafe gestellt.

Atomstreit mit dem Iran

Der Westen wirft dem Iran vor, heimlich nach Atomwaffen zu streben, und will ihn durch Sanktionen gegen den Öl- und Finanzsektor zu Zugeständnissen bei seinem Atomprogramm bewegen. Zuletzt wurden die Strafmaßnahmen erheblich verschärft mit dem Inkrafttreten des EU-Ölembargos Anfang Juli.

(APA/AFP/Reuters)

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