Der Bau der dritten Piste am Flughafen Wien in Schwechat soll 2016 beginnen. Der Hotellerie ist das zu spät, sie pocht auf Tempo.
Die erstinstanzliche Genehmigung der dritten Piste am Flughafen Wien-Schwechat war für die Wiener Hotellerie eine gute Nachricht. Dass der Flughafen aber erst 2016 über einen Bau entscheiden will, ist weniger im Sinne der Branche, erklärte Michaela Reitterer, Landesvorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Für die Hotellerie sei der Termin viel zu spät.
"Die vollen Flugzeuge kommen. Nichts wäre schlimmer, als wenn sie nicht landen könnten. Wenn aus Naturschutzgründen von März bis Juli nicht gebaut werden kann, muss eben früher begonnen werden", erklärt Reitterer besorgt und rät zu mehr Tempo. Laut Verkehrsprognose sollen bereits 2015 die beiden Pisten nicht mehr reichen. Daher ist der geplante Baubeginn 2016 für 2016 für Reitterer "nicht nachvollziehbar".
Wettbewerbsvorteil nutzen
Der Flughafen München hat sich gegen eine dritte Piste entschieden. Daher müsse man in Wien den Wettbewerbsvorteil nützen, solange es ihn gibt, analysiert Reitterer: "Denn es gibt deutliche Signale aus Deutschland, dass die dritte Piste noch nicht von allen aufgegeben wurde."
Berechnungen des Flughafen-Vorstands haben hingegen ergeben, dass die bisherigen zwei Pisten im besten Fall bis 2020 reichen würden. Bis dahin will der Flughafen rund 30 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen. Der Baubeginn könne nicht früher erfolgen, da der rechtskräftige Bescheid spätestens Anfang 2014 erwartet werde und die anschließende Detail-Planungsphase mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen werde, heißt es aus dem Vorstand. Außerdem wird auch die Entwicklung der Hauptkunden AUA und FlyNiki den Baubeschluss beeinflussen. Das voraussichtliche Bauende könnte laut Flughafen-Management 2020 oder 2021 sein.
(APA)