Goldman Sachs plant Privatbank für reiche Kunden

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Die US-Investmentbank steigt laut einem Medienbericht ins klassische Bankgeschäft ein und baut eine Privatbank für Reiche und Unternehmen auf.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs baut sich einem Zeitungsbericht zufolge eine Stütze im klassischen Bankgeschäft auf. Das Geldhaus sei dabei, eine konzerninterne Privatbank für reiche Kunden zu schaffen, berichtete das "Wall Street Journal" am Dienstag. Damit werde die Bank mehr Einlagen gewinnen, die der Konzern als günstige Refinanzierungsquelle nutzen könne. Die Privatbank werde ferner Kredite an Unternehmen vergeben. Das neue Standbein sei eine Reaktion auf die kriselnde Weltwirtschaft und die Schwankungen auf den Finanzmärkten, heißt es im Bericht weiter.

Goldman-Manager streben angeblich ein Kreditvolumen von 100 Milliarden Dollar (82,1 Milliarden Euro) an. Das ist knapp zehn Prozent des gesamten Vermögens des Haus. Die Aktion ist auch eine Folge der Finanzkrise 2008. Damals war das Goldman Sachs gezwungen, den Sonderstatus als Investmentbank aufzugeben, um Rettungshilfen vom Staat kassieren zu können.

"Wir werden keine Toaster verteilen"

Bank-Chef Lloyd Blankfein wollte laut „Wall Street Journal" ursprünglich nicht ins Kreditgeschäft einsteigen. Jetzt sehe er aber keine Alternativen: "Wir haben die Verordnungen, wir haben die Kosten, wir haben die Belastungen. Wenn wir jetzt die möglichen Gewinne mit den zukünftigen Kosten des Geschäfts vergleichen, ist die Antwort eindeutig: Wir bauen unser Bankgeschäft aus", sagte Blankfein zum "Wall Street Journal".

Er machte aber deutlich, dass sein Haus weder Filialen öffnen noch ein Geldautomatennetz schaffen oder Kreditkarten ausgeben wolle. "Wir werden auch keine Toaster verteilen", scherzte er im Gespräch mit der Zeitung.

(APA/Reuters/Red.)

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