Der Anschlag in Burgas wurde offenbar von einem Selbstmordattentäter mit gefälschtem US-Führerschein verübt. Israel beschuldigt den Iran, die Tat in Auftrag gegeben zu haben.
Nach dem Bombenanschlag auf Touristen in Bulgarien sucht Israel nach den Verantwortlichen. Die Tat wurde offiziellen Angaben zufolge von einem Selbstmordattentäter verübt. Die Behörden hätten eine Person als Täter identifiziert, die einen gefälschten US-Führerschein bei sich gehabt habe, sagte der bulgarische Innenminister Zwetan Zwetanow am Donnerstag.
Die Ermittlungen laufen noch: Die Fingeranbrüche des Mannes konnten bisher nicht identifiziert werden. Allerdings veröffentlichte die bulgarische Regierung am Donnerstag Bilder von dem mutmaßlichen Attentäter auf der Internetseite des Innenministeriums.
Israel beschuldigt Hisbollah und Iran
Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak beschuldigte unterdessen die libanesische Hisbollah, den Anschlag verübt zu haben. "Die unmittelbaren Attentäter waren Hisbollah-Leute, die natürlich ständige iranische Unterstützung haben", sagte er im israelischen Rundfunk. Bereits unmittelbar nach der Tat hatte Ministerpräsident Benjamin Netanyahu dem "iranischen Terror" mit einem massiven Gegenschlag gedroht.
Das iranische Staatsfernsehen dementierte kurz darauf eine Verwicklung in den Anschlag. Ein Kommentator nannte die Beschuldigungen "lächerlich", meldete die israelische Nachrichtenseite ynet. Andere iranische Medien sahen in den Vorwürfen einen Versuch Israels, den Iran und seine Alliierten wie Syrien zu diskreditieren. Eine offizielle Reaktion Teherans gab es nicht. Auch die Hisbollah stritt eine Verwicklung ab.
Die Nato verurteilte den Terroranschlag am Donnerstag. "Terrorismus in all seinen Formen kann niemals hingenommen oder gerechtfertigt werden", erklärte Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen in Brüssel. Zuvor hatte bereits die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton die Tat verdammt: "Ich bin zutiefst schockiert über die Szenen am Flughafen von Burgas(...)."
Bei dem Attentat waren am Mittwoch mindestens acht Menschen getötet worden, unter ihnen sechs israelische Staatsbürger. Mehr als 30 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
In der Nacht auf Donnerstag flog ein Rettungsteam aus Israel nach Bulgarien. Der israelische Rundfunk meldete, Rettungskräfte und Militärs hätten den Auftrag, die Leichen und Verletzten zurück nach Israel zu holen.
(APA/dpa/Reuters)