Wolford will 50 bis 60 Läden in China eröffnen

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Wolford(c) REUTERS (ARND WIEGMANN)
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Wolford hat bereits sechs Vertriebsstellen in China und will auch in Nahost expandieren.

Der Vorarlberger Strumpf- und Wäschekonzern Wolford plant in den kommenden drei bis vier Jahren 50 bis 60 Läden in China zu eröffnen. Dabei wird es sich um Eigen- und Partnerboutiquen sowie Shop-in-Shops handeln, sagte Wolford-Chef Holger Dahmen am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz in Wien. Schlechte Nachrichten gab es in Österreich: Eine Steuerprüfung ließ im Geschäftsjahr 2011/12 den Nettogewinn um 2,9 Millionen Euro auf 1,4 Millionen Euro schmelzen.

Der Konzern will künftig die chinesische Damenwelt mehr auf den Geschmack von Wolford-Strümpfen, Bodys und Unterwäsche bringen. Derzeit verfügt das Unternehmen über sechs Distributionsstellen im Reich der Mitte. Dahmen begründet die Entscheidung für die China-Expansion mit der Bevölkerungszahl, dem wachsenden Wohlstand und dem großem Interesse an europäischen Marken. In China soll aber keine eigene Produktion eröffnet werden, betonte der Wolford-Chef erneut. Derzeit produziert das Unternehmen in Bregenz und betreibt eine kleine Näherei in Slowenien.

Expansion auch in Nahost

Auch in Nahost sollen Wolford-Produkte in Zukunft vermehrt vertrieben werden. In Kürze werde unter anderem eine Boutique in Dubai eröffnet, kündigte der Wolford-Chef an. Indien habe man "am Radar", aber für die nächsten zwei bis drei Jahren gebe es keine konkreten Pläne. Es sei eine extrem heiße Region mit wenig Klimaanlagen, daher schwierige Verkaufsbedingungen für Wolford-Produkte.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr entfielen noch rund 70,5 Prozent des Umsatzes auf die EU-27-Länder. Wichtigster Markt war weiterhin Deutschland mit einem Umsatzanteil von 16,1 Prozent, gefolgt von den USA mit 15,8 Prozent, Österreich (11,5 Prozent) und Frankreich (11,3 Prozent) sowie Großbritannien (8,6 Prozent).

"Keine Information" über neuen Eigner

Zum neuen Wolford-Eigner Ralph Bartel - der seit Anfang Juli 20 Prozent hält - wollte man sich nicht näher äußern. "Wir haben keine weiteren Informationen", sagte Wolford-Finanzvorstand Peter Simma am Freitag. Kein Interesse zeigte der Wolford-Chef am zum Verkauf stehenden Traditionswäschekonzern Palmers. "Wir haben das nur kurz diskutiert". Palmers sei von der Vertriebsstruktur aber zu stark auf Österreich fokussiert.

Das laufende Geschäftsjahr hat laut Dahmen mit Umsatzzuwächsen begonnen. Konkrete Gewinn- und Umsatzziele für das Gesamtjahr 2012/13 wollte er aber nicht nennen. Die wirtschaftliche Situation sei "derzeit zu volatil". Am Personalstand von rund 1630 Mitarbeitern will er aber nicht rütteln.

Die Wolford-Aktie notierte am Freitag mit einem Minus von 2,16 Prozent bei 27 Euro.

(APA)


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