Niederösterreichs Parteien unglücklich mit Parkpickerl

(c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
  • Drucken

Die niederösterreichischen Grünen fordern einen Bundesländergipfel, ÖVP und SPÖ üben sich in Schuldzuweisungen.

So viel Aufmerksamkeit wie vergangene Woche hat Madeleine Petrovic schon lange nicht mehr bekommen: Mit ihrem Vorschlag, dass Niederösterreich als „Gegenschlag“ zur Ausweitung der Parkpickerlzone in Wien auch Hauptstädtern künftig Parkgebühren abnötigen solle, schaffte es die Vorsitzende der Landesgrünen in die Schlagzeilen.

„Ganz wie geplant“, erklärt Petrovics Sprecherin, sei die Forderung aufgegangen – nachdem man sich so die Aufmerksamkeit gesichert habe, wollen die niederösterreichischen Grünen nun Politiker der betroffenen Regionen zu einem länderübergreifenden Parkgipfel bitten: „Eine Debatte über die Wiener Parkraumbewirtschaftung sollte Niederösterreich und das Burgenland miteinschließen“, hofft Petrovic.

Auch Niederösterreichs SPÖ sprach zunächst von einem „unfreundlichen und teuren Akt“ gegenüber 120.000 niederösterreichischen Pendlern.

Nach einer Erklärung des Wiener SP-Klubchefs Rudolf Schicker, dass man das Land Niederösterreich bereits vor einem Jahr über die Pläne informiert hätte, schwenkte die St. Pöltner Parteizentrale um: „Versäumnisse, Ideenlosigkeit und Verantwortungsweglegung“ seitens der VP-geführten Landesregierung seien schuld an der zusätzlichen Belastung für die Pendler.

Die wiederum sieht in den Plänen eine Gelegenheit, ihr liebstes Schreckgespenst an die Wand zu malen: „Faktum ist, dass Rot-Grün für die Parkpickerl-Misere in Wien verantwortlich ist“, so VP-Landtagsabgeordneter Stefan Hintner.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Symbolbild
Wien

Parkpickerl: ARBÖ spricht von „Hohn“

Der der SP-nahe Autofahrerklub ARBÖ sieht bei der geplanten Agenda wenig Sinn in Gesprächen mit der Stadt Wien. Die derzeitige Diskussion um das Parkpickerl sei „ein Hohn“. Die Opposition jubelt.
Symbolbild
Wien

Kurzparkzonen: Stadt Wien verliert Gesprächspartner

Ab September wird über neue Modelle der Parkraumbewirtschaftung verhandelt. Der ÖAMTC sagt seine Teilnahme allerdings ab, der Arbö überlegt noch. Streitpunkt ist die Ausweitung der Kurzparkzonen mit Oktober.
Wien

Petrovic: „Ein Horror mit den Niederösterreichern“

Madeleine Petrovic, Chefin der niederösterreichischen Grünen im Interview, über ihren Parkpickerlvorstoß, direkte Demokratie und das schlechte Verhältnis zur Landes-SPÖ.
Wien

Wiener Parkpickerl: Knapp 200 Anträge am ersten Tag

Zahlen würden "durchaus den Erwartungen" entsprechen. Die meisten Anträge werden in Meidling gestellt.
Wien

Parkpickerl: Die wichtigsten Details

Seit Mittwoch kann das Parkpickerl in den neuen Zonen beantragt werden. In Teilen der Bezirke soll am 1.Oktober die Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.