Steuersysteme sollen ausgefallen sein. Kontrollrechner spielten mitten in der Nacht "Thunderstruck" der australischen Rockband. Der Iran wird seit Jahren von mehreren Schädlingen heimgesucht.
Irans Atomprogramm dürfte derzeit wieder unter einem Problem leiden. Wie Mikko Hypponen vom Sicherheits-Spezialisten F-Secure berichtet, sollen mehrere Rechner in zwei Anlagen sich auffällig verhalten haben. Steuersysteme in Natanz und Fordo, beides Stätten zur Anreicherung von Uran, sollen technische Probleme gehabt haben. Angeblich handelt es sich um einen Hackerangriff mit einer Prise schwarzem Humor. Die eingesetzte Schadsoftware soll die Lautsprecher der Kontrollrechner voll aufgedreht und mitten in der Nacht "Thunderstruck" der australischen Rockband AC/DC gespielt haben, heißt es in einer von Hypponen zitierten Nachricht.
Iran unter Dauerbeschuss
Der Sicherheitsforscher schreibt selbst, dass die noch unbestätigte Meldung mit Vorsicht zu genießen sei. Sicher sei aber, dass die Information aus der iranischen Atomenergiebehörde AEOI stamme. Die Atomanlagen des Iran geraten aber immer wieder ins Kreuzfeuer von Cyberattacken. Zwei Schädlinge, Stuxnet und Flame, konnten bereits weltweite Berühmtheit erlangen. Ersterem gelang es, direkte Manipulationen der für die Anreicherung nötigen Zentrifugen auszuführen. Wenig überraschend werden die USA hinter den Attacken vermutet. Ein neuer Schädling, genannt Mahdi, wurde erst vor kurzem aufgespürt und konzentriert sich ebenfalls auf den Nahen Osten.
(db)