Waffenhändler: "Nach Amoklauf 15 bis 20 Kunden vor Tür"

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Die Medien in Colorado berichten von einer wachsenden Nachfrage nach Genehmigungen für Waffen in Öffentlichkeit.

Nach dem Amoklauf bei einer Kino-Premiere des neuen "Batman"-Films in Colorado sind die Waffenverkäufe in dem US-Staat einem Medienbericht zufolge sprunghaft angestiegen. Wie die Zeitung "Denver Post" am Dienstag berichtete, erhöhte sich nach der Bluttat vom vergangenen Freitag die Zahl der gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen von Waffenkäufern um 41 Prozent. Auch die Nachfrage nach Genehmigungen für das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit sei gewachsen.

"Es war wie verrückt", zitierte die Zeitung Jake Meyers, einen Angestellten eines Waffengeschäftes in der Stadt Parker. Als er nach dem Amoklauf das Geschäft am Samstagmorgen geöffnet habe, hätten bereits 15 bis 20 Leute vor der Tür Schlange gestanden. "Viele Leute sagen sich: 'Ich dachte, ich brauche keine Waffe, aber jetzt schon'", sagte Meyers. "Wenn es in deinem Hinterhof passiert, fangen die Leute an, die Lage neu zu beurteilen."

Recht auf Waffenbesitz in Verfassung

In der Nacht zum Freitag waren in einem Kino in Aurora nahe Denver zwölf Menschen erschossen und 58 weitere verletzt worden. Der mutmaßliche Schütze, der 24-jährige Student James Holmes, sitzt in Haft und soll kommenden Montag angeklagt werden. Holmes hatte in den Wochen vor dem Amoklauf vier Waffen und tausende Schuss Munition legal erworben. Sein Motiv war unklar.

Das Recht auf Waffenbesitz ist in der US-Verfassung verankert. An der Tragödie von Aurora entzündete sich erneut eine Debatte um eine Verschärfung des Waffenrechts, die Mehrheit der US-Bevölkerung lehnt dies in Umfragen aber ab. Im Präsidentschaftswahlkampf gehen Amtsinhaber Barack Obama und sein designierter Herausforderer Mitt Romney diesem heiklen Thema aus dem Weg.

(APA/AFP)

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