Am eigenen Ast fest gesägt

Salzburger Unfußball: Wo liegt die Schmerzgrenze von Dietrich Mateschitz?

Die Salzburger Fußballprofis, für österreichische Verhältnisse gewiss nicht unterbezahlt, haben einen gewaltigen Schaden angerichtet. Die Tragweite des Ausscheidens in der zweiten Runde der Qualifikation für die Champions League war ihnen auch am Tag nach der Blamage noch gar nicht so richtig bewusst. Dabei geht es nicht nur um verschleuderte Punkte für Österreich in der Europarangliste. Noch viel schlimmer ist die Tatsache, dass die Mannschaft in Wahrheit am eigenen Ast sägt.

Wieder einmal wurde Dietrich Mateschitz, der das Stadion wortlos verlassen hat, maßlos enttäuscht. Wie der bisher unermüdliche, unerschrockene, aber auch unbelehrbare Geldgeber in weiterer Folge auf den Misserfolg reagieren wird, das ist nicht abschätzbar. Aber Mateschitz, der seit 2005 auch Millionen in den Fußball pumpt, wird sich vermutlich nicht mehr viel länger zum Gespött machen wollen. Wenn der Red-Bull-Boss in Salzburg die Fußball-Abteilung schließt, dann kann man ihm das nicht einmal übel nehmen, weil selbst Masochisten eine Schmerzgrenze haben. Es sei denn, Mateschitz sieht das Ganze mittlerweile nicht mehr als Spitzensportförderung, sondern neuerdings als eine Art Sozialprojekt.

wolfgang.wiederstein@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.07.2012)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fußball

Blamierte Salzburger: Rückschritt als einzige Konstante

Es herrscht Weltuntergangsstimmung. Die Salzburger haben sich auf blamable Art und Weise vom Europacup verabschiedet. Nicht alle Gründe dafür sind rätselhaft oder wirklich neu.
FC Red Bull Salzburg - F91 Dudelange
Fußball

Salzburg nach Düdelingen-Blamage: "Eine Katastrophe"

Österreichs Double-Gewinner leckte nach der peinlichen Vorstellung gegen Luxemburgs Meister ausgiebig seine Wunden und hatte viele Erklärungen für die Blamage.
FC Red Bull Salzburg - F91 Dudelange
Fußball

Salzburger Trauerspiel im letzten Akt

Champions League. Meister Salzburg gewann das Rückspiel zur zweiten Qualifikationsrunde gegen Düdelingen zwar mit 4:3, schied aufgrund der Auswärtstorregel aber dennoch aus.
Thierry Steinmetz
Fußball

Ganz Luxemburg feiert seine Düdelinger Helden

In der dritten Quali-Runde der Champions League wartet nun NK Maribor. "Ich hoffe, dass wir für diese Spiele noch einmal Sonderurlaub von unseren Chefs bekommen", sagte Torschütze Joachim.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.