Italiens Bürgermeister sehen Beamtengehälter in Gefahr

Italiens Gemeinden sehen Beamtengehaelter
Italiens Gemeinden sehen Beamtengehaelter(AP Photo/Mauro Scrobogna, LaPresse)
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Gegen Montis Sparkurs gibt es immer mehr Widerstand. Manche Gemeinden befürchten, dass sie im August ihre Beamten nicht mehr bezahlen können.

Nach den Provinzen schlagen nun auch Italiens Kommunen Alarm: "Manche Gemeinden - auch Hauptstädte - können im August möglicherweise nicht mehr die Beamten bezahlen", sagt Alessandro Cattaneo, Bürgermeister der lombardischen Stadt Pavia. Wegen der starken Einsparungen der Regierung seien mehr als 40 Gemeinden nicht in der Lage, für die Gehälter der Beamten aufzukommen, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag. Einer der Gründe für den Engpass: Die wiedereingeführten Immobiliensteuer IMU hat weit weniger Geld in die Gemeindekassen gespült, als erhofft wurde. Bis Ende August müssen die 8000 italienischen Gemeinden 1,2 Milliarden Euro für die Gehälter auftreiben. Zu den gefährdeten Kommunen zählen laut dem Bericht auch die Hauptstadt Rom sowie Süditaliens größte Metropole Neapel.

"Extrem schädliche Panikmache"

"Das ist extrem schädliche Panikmache", zeigt sich die Regierung in einer Aussendung verärgert. Sie dementiert, dass durch das Sparprogramm Beamtengehälter oder Pensionen gefährdet sind.
Es ist nicht der erste derartige Angriff auf den harten Sparkurs des Expertenkabinetts von Mario Monti: Von allen Seiten regt sich Widerstand. Auch die Regionen und Provinzen wollen sich die Ausgabenkürzungen nicht mehr gefallen lassen. So warnte der Präsident der Regionen, Gianmario Spacca: "Die Gefahr ist, dass wir im kommenden Jahr nicht mehr in Stande sein werden, das Gesundheitssystem zu verwalten". Und laut dem Verband der italienischen Provinzen gefährden die drastischen Einsparungen sogar den Beginn des Schuljahres. (mehr dazu...)

Bürgermeister protestierten in Rom

Erst am Mittwoch haben hunderte italienische Bürgermeister in Rom gegen die Ausgabenkürzunge protestiert „Wir sind alle hier, um zu sagen, dass wir uns nicht noch einmal erniedrigen lassen", sagte der Giannie Alemmanno, der Bürgermeister von Rom. Der Protest richtete sich gegen die Pläne, bis 2014 Ausgaben in der Höhe von 26 Milliarden Euro in der öffentlichen Verwaltung zu kürzen. Mit der strengen Sparpolitik sollen die Kommunen in den nächsten Jahren auf zwei Milliarden Euro verzichten, wie der Präsident des italienischen Gemeindeverbands, Graziano Delrio, erklärte: "Vielen italienischen Gemeinden droht die Pleite".

(APA/Red.)

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