Attacken auf westliche Behörden und Unternehmen stammen auf aus China. Die Regierung streitet jegliche Verantwortung ab.
Immer wieder gelangen Hacker aus China in die Schlagzeilen. Gerade wenn US-Firmen oder -Behörden das Ziel sind, werden chinesische Regierungsstellen dahinter vermutet. Insbesondere die US-Regierung beschuldigt des öfteren die Volksrepublik, einen aktiven „Cyberkrieg" gegen die Vereinigten Staaten zu führen. Die Folge sind stets Dementis. Und konkret nachweisen konnte es noch niemand.
Manche Angriffe lassen sich zu chinesischen Bildungseinrichtungen zurückverfolgen. So kam etwa Ende März ans Tageslicht, dass ein Absolvent der Sichuan-Universität in Chengdu Firmen in Japan und Indien attackiert hatte. Die Universität ist auf Netzwerktechnik und die Abwehr von Hackern spezialisiert. Geld dafür kommt von der chinesischen Regierung.
Selbstlos oder bezahlt?
Gelegentlich deklarieren sich Hackergruppen als Patrioten, die das Heimatland gegen den bösen kapitalistischen Westen verteidigen wollen. Ob diese wirklich aus freien Stücken agieren oder gewissermaßen das digitale Gegenstück zu „Blackwater" & Co. sind, lässt sich bisher nicht genau festmachen. Fakt ist, dass Chinesen immer öfter als Verursacher von Angriffen auf die USA und ihre Verbündeten eruiert wurden. Zu den beeinträchtigten Firmen zählen Technologiekonzerne genauso wie Militärausrüster und Forschungseinrichtungen.
Im Jänner 2010 wurde der Online-Gigant Google Opfer einer solchen Attacke. Die Angelegenheit gipfelte in einem Prinzipienstreit zwischen der chinesischen Regierung und der US-Firma, der mit einem Teilrückzugs Google aus China endete.
(db)