US-Notenbank verzichtet auf Konjunkturspritzen

US-Notenbank verzichtet Konjunkturspritzen
US-Notenbank verzichtet Konjunkturspritzen(c) REUTERS (JIM BOURG)
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Die Leitzins-Spanne bleibt bei 0 bis 0,25 Prozent. Die Fed sieht weiter "bedeutende Abwärtsrisiken" für die US-Wirtschaft.

Die US-Notenbank hält an ihrer Niedrigzins-Politik fest. Der Fed-Offenmarktausschuss bestätigte am Mittwoch in Washington den derzeitigen Leitzinssatz mit einer Spanne zwischen null und 0,25 Prozent. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie angekündigt, dass der Zins bis Ende 2014 auf niedrigem Niveau gehalten werden solle. Sie sehe weiter "bedeutende Abwärtsrisiken" für die US-Wirtschaft.

Auch die Konjunkturmaßnahme "Operation Twist" werde wie zuvor angekündigt bis zum Jahresende fortgesetzt. Dabei werden kurzfristig fällige Anleihen aus ihrem Bestand gegen langlaufende Papiere getauscht. Das soll Zinsen etwa für Unternehmenskredite oder Immobiliendarlehen weiter in den Keller drücken.

Trotz der Wirtschaftsflaute verzichtet die Fed vorerst auf eine neue Konjunkturspritze, kündigte aber an, sie werde bei Bedarf zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um der Wirtschaft mehr Schwung zu verleihen. So rechnet das US-Handelsministerium beim Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal nur noch mit einer hochgerechneten Jahresrate von 1,5 Prozent. Noch in den ersten drei Monaten lag das Wachstum bei 2,0 Prozent, nach 4,1 Prozent im Schlussquartal 2011. Für das zweite Halbjahr 2012 müsse "mit einem noch geringeren Anstieg" gerechnet werden, hatte Bernanke kürzlich dem US-Kongress gesagt.

Auch die Arbeitslosigkeit in den USA sinkt zu langsam für eine nachhaltige Wirtschaftserholung. Die Notenbank schätzt, dass die Quote noch bis Ende 2014 bei sieben Prozent oder gar darüber liegen dürfte - derzeit sind 8,2 Prozent der Amerikaner ohne Job. Als Abwärtsrisiken sieht sie die Bankenkrise in der Euro-Zone sowie die Staatsschuldenprobleme in den USA.

(APA/dpa/Reuters)

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