Die Sparbeschlüsse der neuen Regierung stehen auf dem Prüfstand von Brüsseler Kommission, EZB und IWF. Den Griechen geht das Geld aus.
Unmittelbar nach der Einigung über das neue Sparpaket hat die griechische Regierung die Verhandlungen mit den Geldgebern aufgenommen. Finanzminister Ioannis Stournaras traf am Donnerstag die Experten der Troika von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Athen, um sich über die Details des Sparprogramms von 11,5 Milliarden Euro zu verständigen. Der Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF), Poul Thomsen, nannte vor Journalisten keine Einzelheiten. Brüssel lobte die griechischen Sparbeschlüsse.
Sie seien "ein klares Zeichen für den Willen der griechischen Regierung, die dringend nötige Reform der griechischen Wirtschaft herbeizuführen", teilte die EU-Kommission mit. Die Eckpunkte für Strukturreformen seien ein wichtiger Beitrag zum Umbau des Landes, zu dem sich Griechenland in Vereinbarungen mit seinen Geldgebern verpflichtet habe. "Wir erwarten nun die entschlossene Umsetzung aller Reformzusagen Griechenlands", mahnte die EU-Kommission.
Einschnitte bei Renten und Beamten
Allerdings wurden noch keine Details der Sparbeschlüsse veröffentlicht. Die bislang durchgesickerten Eckpunkte des neuen Sparpakets sehen weitere Kürzungen und Deckelungen von Renten sowie kräftige Einkommenseinschnitte für Beschäftigte staatlicher Unternehmen vor.
Im Kampf gegen die Rezession setzt Athen auf Privatisierungen und neue Infrastrukturprojekte. So sollen schnellstmöglich die griechischen Eisenbahnen privatisiert werden, teilte Wirtschafts- und Entwicklungsminister Kostis Hadzidakis mit. Zudem sollen vier Schnellstraßen im Süden und Westen des Landes gebaut werden. Allein diese Projekte würden bis zu 60.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Hadzidakis kündigte zudem an, dass 181 andere Infrastrukturprojekte mit Hilfe von EU-Fonds vorangetrieben werden sollen.
Der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen mit den Troika-Experten ist Voraussetzung für weitere internationale Hilfen an das pleitebedrohte Euroland.Die Koalitionsregierung in Athen hatte sich am Vorabend auf das neue Sparprogramm geeinigt (>>>mehr dazu).
(APA/dpa)