Explodierende Schwedenbombe

Stecken Firmen in finanziellen Nöten, ist das kein Quell der Freude. Handelt es sich dabei auch noch um ein Unternehmen, dessen Produkte man schätzt, ist es umso schlimmer.

Stecken Firmen in finanziellen Nöten, ist das kein Quell der Freude. Handelt es sich dabei auch noch um ein Unternehmen, dessen Produkte man schätzt, ist es umso schlimmer. Dass nun also das Traditionsunternehmen Niemetz mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft, ist traurig. Unter anderem auch deswegen, weil man nun damit rechnen muss, dass allerlei halbamüsante Wortspielchen rund um das bekannteste Produkt des Hauses zu hören und lesen sein werden. Man ahnt schon, dass irgendwo bei den Insolvenzverhandlungen die „Schwedenbombe“ platzen wird oder dass einigen Mitarbeitern in bundesdeutscher Diktion der „Schokoabschiedskuss“ gegeben wird. Vermutlich wird sich auch jemand nicht zu blöd sein, dem Hersteller des früher verbreiteten „Negerkusses“ angesichts der finanziellen Lage zu unterstellen, „neger“ zu sein. Als weitere Synonyme könnte man sich auch noch Wortspielchen mit Schaumzapfen, Schaumkuss, Süßpfropfen, Naschkuss oder Bumskopf (ja, im Bayerischen Wald sagt man tatsächlich so) einfallen lassen. Falls dann allerdings jemand auch noch „Konkursraspeln“ auf das Schaumgebäck herabrieseln lässt, dann reicht es wirklich. So, Warnung ausgesprochen, Zeit für etwas Süßes... eko


E-Mails an: erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.08.2012)

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