Mindestens acht Tote nach Bombenanschlag in Kabul

Afghan National Army soldier keeps watch near the site of an incident in Kabul
Afghan National Army soldier keeps watch near the site of an incident in KabulREUTERS
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Die Polizei hat ein Mitglied der Taliban als mutmaßlichen Täter verhaftet. Laut NATO haben derartige Angriffe stark zugenommen.

Bei einem Bombenanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens acht Menschen getötet worden. Der ferngezündete Sprengsatz explodierte nach Polizeiangaben Dienstag früh, als ein Minibus vorbeifuhr. Ein Mitglied der radikal-islamischen Taliban sei als mutmaßlicher Täter gefasst worden, sagte Kabuls Polizeichef Ayoub Salangi.

Bei einem Anschlag auf ein Nato-Militärlager südlich der afghanischen Hauptstadt sind nach Polizeiangaben indes mindestens 20 Menschen verletzt worden, darunter drei NATO-Soldaten. Wie der Polizeichef Ghulam Sachi Rogh Lewanai mitteilte, explodierte am Dienstag vor dem Lager der internationalen Afghanistan-Truppe ISAF in der Provinz Logar ein Sprengsatz, der in einem Lastwagen verborgen war. "Nach unseren bisherigen Informationen wurden 17 afghanische Zivilisten und drei ISAF-Soldaten verletzt", sagte Lewanai.

Die Nato bestätigte die Explosion und die Tatsache, dass Nato-Soldaten verletzt wurden, wollte aber keine Zahl und keine Staatsangehörigkeit der Verletzten nennen. Die radikalislamischen Taliban übernahmen die Verantwortung für den Anschlag. Sie teilten mit, der Sprengsatz sei von einem Selbstmordattentäter gezündet worden.

Die Gewalt in Afghanistan hat in den vergangenen Monaten nach Angaben der Nato deutlich zugenommen. Im Juni gab es demnach so viele Angriffe wie seit zwei Jahren nicht mehr innerhalb eines Monats. Am 15. April hatten drei Gruppen fundamentalistischer Taliban-Kämpfer in koordinierten Attacken Ziele in Kabul angegriffen, darunter Regierungsgebäude, Botschaften und Militärstützpunkte. Daraus entwickelten sich schwere Kämpfe, die insgesamt 17 Stunden dauerten. Am Ende wurden 51 Tote gezählt, unter ihnen dutzende Angreifer.

(APA/AFP)

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