Med-Uni: FPÖ will Extra-Plätze für abgelehnte Männer

MedUni FPoe will ExtraPlaetze
MedUni FPoe will ExtraPlaetze(c) Antonia Schneider
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Weiter Aufregung um die genderspezifische Testauswertung. Die Med-Uni Wien solle Studienplätze für "diskriminierte Bewerber" schaffen, so die FPÖ.

Die Aufregung um die genderspezifische Auswertung des Eignungstests an der Wiener Med-Uni reißt nicht ab. Nun melden sich die Freiheitlichen gegen die "Männerdiskriminierung" zu Wort. Sie fordern in einer Aussendung zusätzliche Studienplätze für die "diskriminierten Bewerber", also für jene männlichen Kandidaten, die bei einer traditionellen Auswertung des Tests einen Platz erhalten hätten. "Die Verantwortlichen sollen (...) auch jenen männlichen Bewerbern, die trotz ausreichender Leistungen nun vor der verschlossenen Uni-Tür stehen, das Medizinstudium ermöglichen", so FPÖ-Ärztesprecher Andreas Karlsböck.

Zur Vorgeschichte: Zum ersten Mal wurden die Ergebnisse des Eignungstests für das Medizinstudium in Wien dieses Jahr genderspezifisch ausgewertet – zugunsten der weiblichen Prüflinge, die bislang stets deutlich schlechter abschnitten. Insgesamt knapp 4400 Kandidaten traten zum Test an, rund 56 Prozent der 740 Plätze gehen heuer an Frauen, erstmals ist das Verhältnis von angetretenen und aufgenommenen Bewerberinnen damit annähernd ausgeglichen.

Viele Männer fühlen sich nun benachteiligt, der Med-Uni drohen Klagen von abgelehnten Bewerbern. Die einzige Möglichkeit, um aus dieser Affäre herauszukommen, sei es nun, mehr Studienplätze zu vergeben, heißt es vonseiten der FPÖ. Angesichts des drohenden Ärztemangels sei dies ohnehin ein Gebot der Stunde. Karlsböck sieht neben dem individuellen Schaden für die diskriminierten Bewerber auch "einen erheblichen Imageverlust für die Wiener Medizin-Uni".

"Diskriminierungswütige Gender-Damen"

Er fordert den Uni-Senat und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) auf, "endlich klare Worte zu finden". Überdeutliche Worte gibt es indes von Karlsböck selbst: "Hier treiben einige diskriminierungswütige Gender-Damen ungehindert ihr übles Spiel auf dem Rücken potentieller Studenten und der Universität, und alle Verantwortlichen schauen zu." Es sei unerhört, dass man nun die benachteiligten und um ihre Bildungschance gebrachten Bewerber alleine im Regen stehen lasse. Von der ÖH fordert die FPÖ finanzielle Unterstützung für eventuelle Klagen gegen die Med-Uni.

(beba)

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