Berlakovich hält trotz schwacher Getreideernte an E10-Plan fest

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In Österreich fehlen heuer wegen der schlechten Ernte 700.000 Tonnen Getreide. Der Landwirtschaftsminister will mit dem Treibstoff E10 die Klimabilanz aufbessern.

In Österreich und weltweit gibt es heuer eine Getreideknappheit, trotzdem will Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich den Pflanzenanteil am Sprit weiter erhöhen, kritisiert ARBÖ-Generalsekretärin Lydia Ninz. Heuer fehlen in Österreich 700.000 Tonnen Getreide, geht es nach Berlakovich dann soll im Herbst der in Deutschland heftig umstrittene Treibstoff E10 (Zehn Prozent Planzenanteil) eingeführt werden.

Der Autofahrerklub erinnerte am Freitag in einer Aussendung an Unterschriftenaktion "Tanke Mais um keinen Preis!" gegen die Einführung von E10 im Oktober diesen Jahres und "lädt alle Kritiker herzlich ein, die Unterschriftenaktion des ARBÖ zu unterstützen. Für E10 werden Getreide, Mais und Zuckerrüben verwendet.

Anfang August hatte AMA-Präsident Stefan Hautzinger darauf verwiesen, dass die E10 "nicht mit einer rein österreichischen Produktion umsetzbar" ist.

Berlakovich will mit E10 die schlechte Klimabilanz Österreichs aufbessern, zahlreiche Umweltschutzorganisationen kritisieren aber, dass der Ackertreibstoff alles andere als "bio" ist. In Deutschland ist E10 bisher gefloppt, unter anderem weil die Autofahrer Angst haben, dass der Motor ihres Autos durch den Planzensprit geschädigt wird.

(APA)

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