USA arbeiten an Raketenschild am Persischen Golf

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planen Raketenschild Persischen GolfIranischer Raketenabschuss (c) AP/Hamed Jafarnejad
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Washington rüstet seine Verbündeten in der Golfregion mit Abwehrsystemen auf - zum Schutz vor iranischen Angriffen.

Die USA planen einen Raketenschild am Persischen Golf, um die Region vor möglichen iranischen Raketenangriffen auf Städte, Ölraffinerien, Pipelines und Militärbasen zu schützen. Seit Monaten verstärken sie die Militärpräsenz und rüsten ihre Verbündeten mit Raketenabwehrsystemen aus, wie die "New York Times" nach Angaben von "Spiegel Online" von Freitag berichtet.

Die "New York Times" beruft sich auf Unterlagen der US-Behörden und Studien für den Kongress. Vor drei Wochen informierte das Pentagon den Kongress darüber, Kuwait für 4,2 Milliarden US-Dollar (3,41 Mrd. Euro) Waffen verkaufen zu wollen. Aufgelistet sind unter anderem 60 Patriot-Flugabwehrraketen, 20 Abschussrampen und vier Radargeräte. Kuwait verfügt bereits über 350 Patriot-Raketen, die das Land zwischen 2007 und 2010 gekauft hat.

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben in den vergangenen vier Jahren mehr als zwölf Milliarden US-Dollar in Raketenabwehrsysteme investiert. Auch Saudi-Arabien hat bereits ein großes Arsenal an Patriot-Systemen erworben. Zuletzt investierte das Königreich im vergangenen Jahr rund 1,7 Milliarden US-Dollar, um diese aufzurüsten.

Anfang des Jahres veröffentlichten US-Vertreter, dass die Amerikaner ein Raketenabwehr-Radar an einem geheimen Ort in Katar planen. Die Anlage "X-Band" soll iranische Raketen neutralisieren, die auf Israel und US-Militärobjekte im Nahen Osten gerichtet sind, sagten US-Beamte dem "Wall Street Journal".

Die USA verfügen bereits über Raketenabwehrsysteme im Persischen Golf: Die Marine-Schiffe sind mit Radaranlagen und Abfangraketen ausgestattet. Nach Angaben von Navy-Vertretern sollen sich diese sogenannten "Aegis Missile Defense Systems" an Bord beider Kreuzer und Zerstörer befinden, die in der Region im Einsatz sind.

Es hapert an politischer Zusammenarbeit

Damit kreist Washington Iran immer mehr mit Raketenabwehrsystemen ein. In Israel und der Türkei wurden bereits Raketenabwehrsysteme aufgestellt. Allerdings hapert es an der politischen Zusammenarbeit der Länder, insbesondere der Mitglieder des Golf-Kooperationsrats - Kuwait, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Bahrain und Vereinigte Arabische Emirate. Zu groß sind dort nach Angaben der "New York Times" die Rivalitäten untereinander.

Die USA setzen aber angesichts der Spannungen in der Region auf eine verstärkte Zusammenarbeit. Nachdem die EU im Konflikt um das iranische Atomwaffenprogramm ein Ölembargo gegen Teheran verhängte, drohte der Iran mit einer Blockade der Straße von Hormuz, dem strategisch wichtigen Nadelöhr für die weltweite Ölversorgung aus dem Persischen Golf.

(APA)

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