In der Volksschule werden keine ausgebildeten Sportlehrer eingesetzt, sondern der Turnunterricht vom Klassenlehrer geleitet.
Studien des Sportwissenschaftsinstituts Universität Salzburg zeigen deutlichen Handlungsbedarf: Demnach ist die körperliche Fitness in Hauptschulen und AHS-Unterstufen "unbefriedigend, Besorgnis erregend, sehr bestürzend sowie geradezu schockierend", die motorische Entwicklung der Mädchen "geradezu alarmierend".
Betrachtet man nur die nackten Zahlen, steht Österreich beim Sportunterricht trotz der Kürzungen des Jahres 2003 nicht so schlecht da. Laut einer OECD-Studie werden etwa bei den Neun- bis Elfjährigen in Österreich zehn Prozent der Pflichtstunden für Sport genutzt, das ist überdurchschnittlich. Allerdings werden gerade in dieser Altersgruppe keine ausgebildeten Sportlehrer eingesetzt, sondern der Turnunterricht vom Volksschullehrer geleitet. "Von sinnvollem Sportunterricht kann keine Rede sein", mahnt Otmar Weiß vom Zentrums für Sportwissenschaft und Universitätssport der Uni Wien.
Und auch wenn die Zahlen zum Sportunterricht nicht schlecht aussehen, schafft nur ein geringer Teil der Schulpflichtigen in Österreich die empfohlene Stunde an täglicher Bewegung: Bei der internationalen "Health Behaviour in School-aged Children-Study" gaben nur 30 Prozent der elfjährigen Mädchen und 40 Prozent der Buben an, sich über eine Stunde pro Tag so intensiv zu bewegen, dass sie zumindest phasenweise außer Atem kommen. Unter den 13-Jährigen sind es sogar nur noch 17 bzw. 34 Prozent, unter den 15-Jährigen neun bzw. 20 Prozent.
Etwas besser steht es laut einer Studie im Rahmen von "Ugotchi", einer Initiative zur Förderung von Bewegung an Volksschulen, um die Fitness der Jüngsten: Denn Kindergarten- und Volksschulkinder schaffen die von Gesundheitsorganisationen geforderten 10.000 Schritte pro Tag unter der Woche "relativ leicht", so Thomas Mlinek von der Sportunion. Am Wochenende bewegten sie sich allerdings bereits wesentlich weniger.
(APA/Red.)